Technischer Überwachungsverein klebt grün

Warum fährt man eigentlich immer mit Bauchschmerzen hin obwohl man überzeugt davon ist, daß das Fahrzeug in Ordnung ist und man zumindest keine auffälligen Geräusche hört?

Im Nachhinein war die Aufregung umsonst. Wir wurden von großen Kulleraugen empfangen und begrüßt und wurden fast umgehend hineingebeten in die gute Stube.

Ein junges Kerlchen stellte sich als Prüfer vor. Wir hätten ihn für einen Azubi im ersten Lehrjahr gehalten. Aber das muß wohl daran liegen, daß man selber unaufhörlich älter wird. Der Jungspund klopfte und rüttelte, bremste und lenkte und ließ den Motor zur ASU mächtig aufheulen.

Zuletzt klebte er die ersehnte grüne Plakette aufs Nummernschild und weg waren wir wieder.

Wir wissen zwar, daß eine Institution wie der Technische Überwachungsverein keine Geschenke annehmen darf aber es kommen einem doch manchmal gewisse Zweifel. Vom TÜV Nord waren wir es gewohnt, daß er die für Wohnmobile geforderte Gasprüfung gleich mit erledigte. Hier aber wurden wir an einen Caravan-Service-Betrieb verwiesen, der den Job erledigen würde.

Unser Glück war, daß die letzte Gasprüfung am 19.Mai 2009 durchgeführt worden war und damit ihr Haltbarkeitsdatum erst in zwei Tagen überschreiten würde. Sonst wäre es ein schwerwiegender Mangel gewesen, mit dem wir uns die grüne Plakette hätten selbst schnitzen müssen.

Also auf zum nächsten „Prüfungstermin"! Kurz vor seiner Mittagspause drehte der nette Herr im Blaumann an allen Gashähnen und sprühte Schaum auf alle Verbindungsstücke. Zum Glück war nix undicht. Auch hier gab es die hübsch glitzernde Plakette. Während in einer Werkstatt gearbeitet wird, versucht man sich ja immer gern die Zeit zu vertreiben. Und was macht man bei einem Caravan-Service mit angegliedertem Zubehörshop? Man geht nur mal gucken......

Beim Gucken entdeckten wir eine geniale Erfindung, die wir uns natürlich gleich zugelegt haben. Ein Sun-Blocker! Zum ersten Mal hatten wir seine Vorzüge in der brennenden Sonne des Bodensees erlebt, als Tak-Tak Günter bei seinem Besuch ein naturfarbenes Stück "Fliegengitter" (so kann man es am treffendsten beschreiben) mal probeweise in die Kederschiene unserer Markise einzog und wir zwar nach draußen schauen konnten und auch die Sonne spürten aber nicht so aggressiv wie ohne Schutz. Außerdem war es nicht nur Sonnen- sondern auch Sichtschutz und vermittelte ein angenehmes „Raumgefühl".

Ob bei jeder Gasprüfung auch noch ein Verkauf herausspringt? Und wenn ja, wer sponsert dem TÜV die Weihnachtsfeier? Das sind so die Fragen, die die Welt bewegen während der Chef des IWF in New York derzeit auf Staatskosten mit Gitterfenstern untergebracht ist und der Euro-Rettungsschirm von Tag zu Tag größer wird.
Wir haben nun jedenfalls weder Rettungs- noch Sonnenschirm, sondern einen wunderbaren Sun-Blocker!