Royal Natal Nationalpark - Golden Gate Highland Nationalpark: 190 Kilometer
Glück braucht der Mensch
Der Wetterbericht hatte eine hohe Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt mit Tendenz zum Aufklaren im Tagesverlauf.
Morgens sind wir alle etwas später als gewöhnlich gestartet, in der Hoffnung, die bevorstehende landschaftlich traumhafte Strecke bei möglichst guter Sicht erleben zu können.
Zunächst ging dieses Konzept leider nicht auf. Es regnete wie aus Kübeln und die Drakensberge hingen größtenteils im Nebel.
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Unsere Routenplanung sah vor, daß wir mehrere sogenannte "Loops" fahren, also Schleifen, die lediglich in die Strecke eingearbeitet wurden, um uns durch das zauberhafte Hochland zu führen. Wie so oft war der Weg das Ziel!
Das tatsächliche Ziel hieß "Golden Gate Nationalpark". Die grasbewachsenen Berghänge und die intensiv rot und ocker gefärbten Sandsteinfelsen formen eine richtige Postkartenlandschaft. Leider waren bei Nebel und Regen die Farben im wahrsten Sinne des Wortes verwaschen und ohne blauen Himmel keine Postkarten!
Ein Abstecher bis hinauf auf 2200 m wurde nur von einem Teil der Gruppe angefahren, nämlich von dem Teil, der behauptet: "Die Hoffnung stirbt zuletzt". Alle anderen hatten genau diese Hoffnung auf freie Bergsicht aufgegeben. Die, die es wagten, benötigten ihren Wahlspruch gleich mehrere Male. Zunächst mußten sie hoffen, daß an den Engstellen kein Begegnungsverkehr entgegen kommt.
Dann drückten sie voller Hoffnung die Daumen, daß Freddy und Ute ohne Achsenbruch die Reise fortsetzen können. Die beiden hatten sich nämlich in eine mißliche Lage manövriert. Das linke Hinterrad war am Gipfelrestaurant in ein tiefes Loch gerutscht, so daß das Wohnmobil fahruntüchtig wurde. Schnell waren die Kameraden aus der Gruppe zur Stelle. Rolf setzte zwei Wagenheber an, denn es sollte versucht werden, das Loch nach und nach zu unterfüttern. Sofort kamen auch Einheimische und schmissen sich ohne Rücksicht auf Regen und Matsch zu Boden, um das Wohnmobil wieder flott zu bekommen.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt" wurde wieder einmal bestätigt. Denn der Havarist wurde ohne Schaden frei gesetzt und die Gruppe, die großen Zusammenhalt bewiesen hatte, wurde bei der Abfahrt sogar mit freier Sicht belohnt, da während der Wartezeit das Wetter aufgeklart hatte. Puuuuh, verdammtes Glück gehabt!
Zuletzt kamen alle heil auf dem Campingplatz an.
Wir übernachten heute unterhalb zweier riesiger Sandsteinfelsen, die Mushroom Rocks genannt werden. Diese pilsförmigen Felsen strahlen in der Abendsonne goldgelb und orangerot und geben dem gesamten Nationalpark seinen Namen. Einige aus der Gruppe machten sich gleich bei Ankunft im Ziel mit Wanderstöcken auf den Weg, zum Fuße der riesigen Felsformationen zu gelangen.
Insgesamt hatten wir viel Glück an diesem Tag. So wollen wir nicht unverschämt sein und auch noch um Abendsonne bitten. Daher nehmen wir zum Abschluß dieses Berichtes einfach unsere Fotos aus dem Jahr 2012, als wir die Mushroom Rocks in strahlender Schönheit zu sehen bekamen.
Morgen werden wir durch das Königreich Lesotho hindurchfahren und uns weiter gen Westen nach Bloemfontein begeben.
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