Safaritag: Amboseli Nationalpark
Die Frage des Tages lautete heute: "Wird sich der Kilimanjaro zeigen, damit wir ihn als Kulisse zum Gruppenbild bitten können?" Bei Sonnenaufgang versammelte sich die ganze Mannschaft und wartete gespannt, ob sich die Wolken heben würden. Doch der launische Berg war nicht in Stimmung für einen Fototermin.
Also bestiegen wir unsere Safari-Jeeps und ließen uns in den berühmten Amboselipark bringen. "Der frühe Vogel fängt den Wurm!", heißt es ja immer. Wir aber waren nicht an Würmern interessiert, sondern baten unsere Fahrer, uns zu den Löwen zu bringen. Nun, das sagen wir zu Beginn eines jeden Safari-Tages, denn Antilopen, Zebras und auch Elefanten findet man meist, aber die Raubkatzen sind schwierig zu entdecken.
Aber wir hatten Glück. Über Funk erfuhr unser Guide, daß sich ein ganzes Löwenrudel in der Nähe des Weges niedergelassen hatte. Da sich die Fahrer in dem weiten Geflecht der Natinalpark-Offroadstraßen auskennen, gelangten auch wir nach einiger Zeit zu der Stelle, an der sich sieben dieser wunderschönen Tiere in der Morgensonne wärmten.
Alle starrten gebannt auf die Raubtierfamilie rechts des Weges. Doch zu einer richtigen Familie gehört natürlich auch ein männliches Oberhaupt. Und wirklich!
Plötzlich erschien auf der anderen - von uns unbeachteten - Straßenseite eine Mähne im Gras.
Wir konnten unser Glück kaum fassen: Ein Pärchen bewegte sich langsam in unsere Richtung.
Und dann stellte sich der prächtige Löwenmann für uns in Pose! Wir blieben so lange stehen und beobachteten gebannt das ganze Rudel, bis es gemächlich weitergezogen war.
Irgendwann überlegte sich der Kili doch, daß er auch gern etwas von der Aufmerksamkeit abbekommen möchte und lüftete nach und nach seinen Schleier. Der höchste Berg Afrikas zeigte sich für einen kurzen Fototermin, bevor er endgültig hinter Wolken verschwand.
Dafür waren die Elefanten in bester Stimmung und ließen sich von allen Seiten ablichten.
Etwa 1200 dieser grauen Riesen gibt es in dem nur 400 Quadratkilometer großen Nationalpark und fast alle kamen vorbei, um uns zu begrüßen.
Einige liefen uns sogar hinterher als wir weiterfuhren, so daß der Fahrer etwas Gas geben mußte, damit sie uns nicht zu stürmisch überfallen.
Und gerade in diesem Moment rief der Kuga-Olaf an und wollte mal kontrollieren, was seine Reiseleiter so treiben. "Wo seid Ihr denn gerade?" war seine erste Frage. Im Zeichen des Handy-Zeitalters bekommt man diese Frage ja immer mal wieder in allen passenden und unpassenden Momenten gestellt. Die Antworten darauf können vielfältig sein und reichen von:
"Komme eben vom Einkaufen" über "Bin auf dem Weg zur Arbeit" bis zu "Sitze gerade im Biergarten"
Aber unsere Antwort hört man als Anrufer sicher eher selten:
"Wir stehen gerade mitten in einer Elefantenherde!"
Und wirklich, wir waren den ganzen Tag über umringt von Elefanten.
Manche waren kaum noch zu sehen, denn sie steckten bis zu den Ohren im Sumpf und fraßen sich an dem üppigen Grün satt.
Unvergeßliche Eindrücke, die wir nie wieder aus dem Kopf bekommen werden!
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Je öfter man auf Safari geht, desto genauer lernt man die Tiere zu beobachten. Zunächst ist man aufgeregt und beeindruckt, überhaupt Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Aber dann schult man das Auge immer mehr für die wunderbaren Momente, in denen man die Interaktion der Tiere miteinander erlebt. Dieser Baby-Elefant suchte in dem kleinen Flußpferd, das sich bei Tageslicht aus dem Wasser gewagt und in eine Elefantenherde verirrt hatte, offensichtlich einen Spielkameraden. Immer wieder fallen auch freundschaftliche oder zärtliche Gesten auf, die die Tiere miteinander austauschen.
An einem Aussichtspunkt durften wir sogar aussteigen und die zauberhafte Landschaft von oben betrachten. Hans-Hermann bemerkte bald, daß wir so ganz allein auf dem Hügel gar nicht waren. Auch einige Elefanten grasten an den Berghängen und kletterten nach und nach höher.
Na, dann nehmen wir doch den Amboselipark von oben als Hintergrund für ein Gruppenbild. Solch eine Kulisse hat man schließlich auch nicht alle Tage.
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