Tag 37 / Fahretappe 25: Kenai - Seward 177 Kilometer
Vor den Toren des Kenai Fjords National Parks
Wir sind nun schon über fünf Wochen miteinander unterwegs durch große Teile Kanadas und 1600 Kilometer durch den bewohnten Teil Alaskas aber wir können nicht aufhören, darüber zu staunen, wie traumhaft schön die Landschaft jeden Tag aufs Neue ist. Heute sind wir hinüber gefahren auf die Ostseite der Kenai Halbinsel.
Nach einer tollen Fahrt entlang des Kenai Rivers, der zu den weltbesten Angelgebieten zählt, kamen wir zum Resurrection Fluß, den wir auf unserem Weg nach Seward überqueren mußten.
Am Ortseingang grüßte das Benny Benson Memorial, eine Gedenktafel an den dreizehnjährigen Schüler, der bei einem Ideen-Wettbewerb das siegreiche Design für die Alaska-Flagge einreichte. Der Junge ging in Seward zur Schule und erklärte, daß er den blauen Hintergrund als Symbol für die Wildblumen Alaskas - die Vergißmeinnicht - für das Blau des Meeres und der Bergseen sowie für den strahlend blauen Himmel hier im Norden verwende. Oh, wie gut wir ihn verstehen können!
Der Polarstern zeigt, daß Alaska der nördlichste Bundesstaat der USA ist und das Sternbild des großen Bären symbolisiert seine Stärke im übertragenen Sinne - natürlich auch die Bären in der Natur. Ein Design voller Ausdruckskraft und einfacher Schönheit. Die Einwohner von Seward sind jedenfalls stolz darauf, daß einer von ihnen die Staatsflagge entworfen hat.
Wir Kugianer fühlten uns auch sofort wohl in dem Städtchen, das nach dem Außenminister benannt wurde, der maßgeblich daran beteiligt war, Alaska von Russland abzukaufen. Unser Campingplatz liegt genau zwischen einer Bucht und Mount Marathon, auf dessen Gipfel jedes Jahr am 4. Juli, am US-Nationalfeiertag, ein Berglauf hinaufführt.
Vom Camp aus spazierten fast alle aus der Gruppe am Nachmittag entlang der Uferpromenade in den quirligen Seglerhafen des Städtchens.
Dort steht ein weiteres Wahrzeichen von Seward: Der berühmte Fischbalken, an dem die Angler nach ihrer Rückkehr vom Meer ihren Fang präsentieren. Wir waren noch vor Heimkehr der Fischer dort und bedanken uns daher für das rechte Bild bei unserem Reise-Gefährten Ruedi, der den Balken frisch bestückt fotografieren konnte.
Als gegen Abend das Kreuzfahrtschiff den Hafen verließ und majestätisch an unserem Übernachtungsplatz vorbei glitt, waren wir wieder einmal am Feiern. Dieses Mal konnten wir auf das Wohl von Marianne anstoßen, die mit ihrem Hannes zum ersten Mal an einer Gruppenreise teilnimmt und in einer kleinen Geburtstags-Ansprache zum Ausdruck brachte, wie wohl sie sich fühlt und wie gut ihr das Reisen in unserer eingeschworenen Kuga-Gruppe gefällt. Zur Feier des Tages präsentierte sie ihre neuste Errungenschaft, ein Alaska-Wolfs-Sweatshirt: "Walk on the wild side"......ja, mit uns geht man schon immer ein wenig auf der wilden abenteuerlichen Seite des Lebens.....
Heute war es zwar etwas frischer als die letzten Tage aber insgesamt zeigen sich Kanada und Alaska wettermäßig von ihrer besten Seite. Alle hatten es sich viel kälter und niemals so strahlend klar vorgestellt. Und überhaupt....wir wollen ja gern unsere im Laufe der Reise neu erworbenen Pullover ausführen.
So wie der Kreuzfahrer "Goodbye" hupte, so sagen auch wir Berichterstatter für heute Gute Nacht. Morgen wollen wir bei einem Schiffsausflug den Kenai Fjords Nationalpark von der Wasserseite aus erleben und hoffen, am Ende des Tages auch Wal-Fotos mit nach Hause zu bringen....
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