Dienstag, 18. September  2018
Wir sind gerade in Chiva

 

 

Jetzt wäre der richtige Moment für: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben sich in letzter Zeit echt wacker geschlagen. Hier ist Ihre Insel und die Cocktail-Flatrate!“ 

 

Ja, liebe Leser, wir alle aus der Seidenstraßen-Gruppe haben uns wacker geschlagen. Wir sind in den letzten zehn Tagen über holprige Straßen gefahren, haben im heißen usbekischen Sommer unzählige Kulturdenkmäler besichtigt und viele Stunden lang unserem lokalen Guide bei seinen Ausführungen gelauscht.

 

Dafür wären eine eigene Insel und ein paar ausgefallene Kaltgetränke genau die richtige Belohnung. Ganz so üppig wird es zwar nicht ausfallen aber ein SeaBridge-Gruppen-Essen auf luftiger Dachterrasse in der Altstadt von Chiva und eiskaltes Faßbier sind doch auch keine schlechten Aussichten für unseren letzten Abend in Usbekistan, oder?

 

Doch erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Bevor es so weit ist, besichtigen wir am Morgen das Mausoleum von Pahlavon-Mahmud. Der Arzt und Dichter lebte im 13. Jahrhundert und war schon zu Lebzeiten hoch angesehen.

 

 

Nach seinem Tod wurde sein Grab zu einer bedeutenden Wallfahrtsstätte. Wir trafen Pilger, die sich immer wieder verbeugten und rückwärts aus dem Gebäude kamen voller Ehrfurcht vor diesem geweihten Ort. Wenn man die Schuhe auszieht, darf auch das Innere betreten werden.

 

Die Gebetsräume sind von besonderer Schönheit mit Pflanzenmotiven und Arabesken. Ein Vorbeter stimmte seinen gleichförmigen Singsang an, der jeden in eine ganz in sich gekehrte Stimmung versetzte.

 

 

Unser Weg führte weiter am Minarett der Medrese Islom Xoja vorbei, das erst 1910 erbaut wurde und somit das jüngste aber auch mit 57 Metern das höchste von Chiva ist. Wie in allen diesen altertümlichen Städten säumen Souvenir-Verkäufer die Gassen. Wenn sie nicht da wären, würde etwas fehlen.

 

Chiva ist wesentlich kleiner und beschaulicher als die vorherigen Oasenstädte, die wir besucht haben. Dafür taucht man noch viel mehr mitten in den Orient ein als woanders.

 

 

Wir schlenderten in den frühen noch kühlen Morgenstunden mit Aziz durch die Gassen der Stadt. Dabei fiel uns das Original-Pflaster ins Auge, auf dem ein Fahrradfahrer mühsam seinen Weg bahnte. So gesehen waren die Straßen, die die Stoßdämpfer unserer Reisemobile erlebt hatten, noch traumhaft gewesen.

 

   

 

Im Palast Toshxovlu, dem Wohnsitz des Alla-Kuli-Khan, standen früher zwei Jurten. Hier empfing der Herrscher seine Gäste. Durch den mit blau-weißen-Kacheln verzierten Iwan, das riesige Portal, gelangte man in den Thronsaal. Unsere Gruppe hatte sich bis hierher wirklich wacker geschlagen. Wir erwähnten es eingangs. Nun aber war eine Pause dringend nötig und so beendeten wir den interessanten Einblick in die Geschichte Zentralasiens und gönnten uns einen freien Nachmittag als Vorbereitung auf den letzten Programmpunkt in Usbekistan:

Freiluft-Dinner unter dem orientalischen Sternenhimmel und Draußen-Pils!

 


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