Montag, 19. August  2019
Wir sind gerade in Dunhuang

Ob Du eilst oder langsam gehst, der Weg vor Dir bleibt der gleiche

Dieses chinesische Sprichwort beherzigend machten viele aus unserer illustren Reisegruppe dem großen liegenden tönernen Buddha, der noch aus der Xia-Dynastie stammt, am frühen Morgen ihre Aufwartung. In einer schönen kleinen Tempelanlage in Zhangye konnten sie vor Beginn der eigentlichen Tages-Etappe die Seele baumeln lassen.

 

 

Der riesige liegende Buddha paßt nicht ganz aufs Foto. Eine beeindruckende Statue! Da lohnt es, sich erst langsam auf den Weg zum nächsten Ziel zu machen.

 

 

Schließlich würde das Mauerfort bestimmt nicht weglaufen, bei dem wir uns für den Nachmittag verabredet hatten. Der 35 m lange Buddha in seinem beschaulichen Tempelkomplex liegt in dieser Stellung seit dem Jahr 1098. Und nichts aber auch gar nichts bringt ihn aus der Ruhe. Wie gut, daß wir beim Buddha Gelassenheit gelernt hatten. Das Westende der Großen Mauer scheint ein absolutes Highlight für chinesische Touristen zu sein. Dementsprechend gut besucht war dieses mächtige Verteidigungsfort.

 

 

Für die legendäre Seidenstraße war es ein Pass-Kontrollpunkt und bedeutete eine Engstelle auf den uralten Handelswegen. Nach der Besichtigung zogen wir noch einmal um zum großen Platz vor der "Hängenden Mauer". Einer der spektakulärsten Übernachtungsplätze auf dieser Reise!

 

 

Welch erhabenes Gefühl, mit dem eigenen Wohnmobil von Europa ganz bis heran an den westlichsten Verteidigungsposten Chinas gefahren zu sein!

 

 

 

Dunhuang sollte unser nächstes Ziel sein, eine Oase an der Seidenstraße. Die Seidenstraße ist schließlich das Hauptthema dieser Reise - also bewegen wir uns weiter gen Westen auf diesem mystischen Weg, der uns demnächst mitten durch die Taklamakan Wüste bringen wird.

Die Ausläufer der Gobi führen bis ganz nah an die City heran. Eine fast unwirkliche Kulisse in einer Großstadt. Jeder möchte die hohen Dünen einmal von Nahem gesehen haben.

 

 

Und welches Transportmittel würde sich besser anbieten als die Wüstenschiffe?

 

 

Selfie gefällig? Soll doch jeder wissen, wie schön es hier ist, oder?

 

 

Wer es ganz nach oben auf einen Dünenkamm schafft, der erkennt, warum die kleine von einer Quelle gespeiste Wasserstelle „Mondsichel-See“ heißt. Ein geradezu surreales Bild!

 

 

Wofür Dunhuang aber weltberühmt ist, das sind die Mogao-Grotten, die inzwischen in die Liste der UNESCO Weltkulturstätten aufgenommen wurden. Erst im Jahr 1900 wurden die Höhlen von einem taoistischen Mönch wieder entdeckt. Oder vielmehr der wertvolle Schatz von verborgenen Schriftrollen darin, der einer versteckten Bibliothek gleicht. Die fast 1000 Grotten, die ab dem 4. Jahrhundert in die 1600 m lange und 25 m hohe Felswand gehauen worden waren, erlangten daraufhin zunehmende Beachtung.

 

 

Jeder Chinese möchte einmal im Leben diese Mogao-Grotten besucht haben, wie die Moslems Mekka. Daher hat man Mühe, das Touristen-Interesse zu kanalisieren. Die Grotten sind durch Stahltüren vor Umwelteinflüssen geschützt. Ein Steinvorbau auf mehreren Etagen läßt nicht im Entferntesten erahnen, was sich dahinter verbirgt.

 

 

Jeden Tag werden nur einige der Schätze im Wechsel gezeigt, um die Farbenpracht der Jahrtausende alten Malereien zu schützen. Das Blau, mit dem der Riese Asura inmitten von Donner- und Windgott gemalt wurde, ist aus Lapislazuli aus der westlichen Wei-Zeit um 540 nach Chr.. Wie bei den anderen Grotten auch, die wir früher besucht hatten, werden hauptsächlich Buddha und seine Schüler dargestellt.

 

 

Eine ausgesprochen kompetente gut Deutsch sprechende Fremdenführerin brachte uns die kunstgeschichtlichen Einzelheiten nahe. Alle waren schwer beeindruckt von den uralten buddhistischen Kunstwerken. Ein weiterer Meilenstein auf der 170 Tage dauernden Seidenstraßen-Tour!


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