Donnerstag, 19.05.2011

 

Alter englischer Landadel - Augusta Luise

Wir haben es nun doch getan. Nachdem wir schon mehrmals über den Wochenmarkt geschlendert waren und versucht hatten, uns von den Blumenständen fernzuhalten, haben wir heute nachgegeben und ein paar Geranien gekauft. Eine schwarzäugige Susanne als Kletterpflanze haben wir auch noch erstanden und dann - ja dann kamen wir auch noch einmal beim Rosenhändler vorbei.

Dort duftet es so betörend und eine Blüte ist schöner als die andere. Hans-Hermann mußte mit den Tüten voller Geranien am Rand die Stellung halten, während Kathrin sich mitten hinein stürzen konnte in die Blumenpracht. Welche nehmen wir denn nun? Eine Rose, die mit uns auf Reisen geht, darf nicht zu hoch, nicht zu dünnstielig und nicht zu schwer sein. Aber viele Knospen soll sie natürlich haben und einen starken Duft.

Die Wahl fiel nach einigem Hin und Her auf eine pfirsichfarbene alte englische Rose, die auf den ehrwürdigen Namen Augusta Luise hört. (Wäre fast auch ein Name für unser Navi gewesen!)

All unsere Tüten, aus denen die Pflanzen ihre Köpfe herausreckten, hängten wir an die im Schatten parkenden Fahrräder und machten uns dann auf zu einer Wanderung zum Freiburger Schloßberg. Dort wurde im Jahr 2006 ein ganz besonderer Aussichtsturm erbaut, der als äußere Streben gewaltige Baumstämme hat und innerlich aus einer stählernen Wendeltreppe besteht.

Auch wenn eine Inschrift darauf hinweist, daß diese Konstruktion orkanfest ist und für Windstärke 12 Beaufort ausgelegt ist, schwankte das gute Stück doch gewaltig auch bei der heute herrschenden Windstille. Der tolle Rundumblick auf und über Freiburg sollte aber auch für nicht ganz Schwindelfreie genügend Anreiz sein, sich bis zur obersten Plattform hinauf zu wagen.

Hans-Hermann war jedenfalls recht tapfer und schaffte es sogar, bis ganz nach oben zu fotografieren, wo man wie in einem Piratennest steht und den Münsterplatz einmal von oben betrachten kann.

Die Blumenhändler und alle anderen Marktbeschicker hatten inzwischen allerdings ihre Stände abgebaut.

Wir wanderten noch eine ganze Weile durch dieses dicht verzweigte innerstädtische Waldgebiet bis die Wolken immer dichter wurden und Blitz und Donner von allen Seiten heranrollten. Da nahmen wir die Beine unter den Arm und eilten zurück in die Altstadt. Schließlich hatte die nette Dame im Hutgeschäft gestern ausdrücklich betont, daß der Panama ruiniert ist, wenn er naß wird. Unten angekommen, konnten wir die Gewitterwolken entspannter betrachten.

Wirklich regnen wollte es dann aber nicht. War alles nur eine Drohgebärde von Petrus. So konnten wir unsere bunte Blumenpracht nach Hause transportieren und haben nun wieder ein kleines Vorgärtchen vor unserem Phoenix.

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