Sa drúschbu - Auf die Freundschaft!
Klingt wie ein Trinkspruch, oder? Ist es auch!
Bevor wir aber auf die geglückte Einfahrt in die 12-Millionen-Stadt anstoßen konnten, mußte zunächst der Moskauer Verkehr bewältigt werden. Die Reiseleitung hatte am Abend zuvor eine Konvoi-Fahrt angeboten für diejenigen, die sich allein eventuell etwas unsicher fühlen sollten. Da wir aber sehr reiseerfahrene Teilnehmer in unserer Gruppe haben, waren sich alle einig, den Campingplatz allein zu finden. Unsere beiden Einzelfahrer fanden dankenswerterweise eine „Mitfahrgelegenheit“ und so machten wir uns keine Sorgen, daß jeder gut ankommt.
Mithilfe unserer Navigationsgeräte klappte es wie am Schnürchen. Bei der Auffahrt auf den Stadtring bemerkte das vorausfahrende Teamfahrzeug eine leichte Unsicherheit - eine Stelle, an der eventuell der eine oder andere vorbeifahren könnte anstatt rechtzeitig abzubiegen. Schnell sandte Kathrin einen Hinweis in die WhatsApp-Gruppe, die wir zu diesem Zweck gegründet hatten und tatsächlich war so die Gefahr gebannt.
Alles lief prima, bis Manfred meldete, daß sein Fahrzeug ein Problem hätte. Das zweite Teamfahrzeug war zwar bereits einige Kilometer weiter, drehte aber sofort, um Hilfe zu leisten. Das Reisemobil blieb fahrbereit und fuhr in Begleitung von Dima zum Campingplatz. Schnell wurde ein Werkstatt-Termin für den morgigen Sonntag (!) organisiert. Im Ziel beratschlagten natürlich einige aus der Gruppe zusammen mit unserem Mechaniker Tsyren, was dem Mercedes wohl fehlen könnte. Eine geöffnete Motorhaube zieht bekanntlich Männer magisch an.
Unser Dima hatte alle Hände voll zu tun. Für den Steinschlag in einer Windschutzscheibe wurde eine Werkstatt gefunden, für ein Geburtstagskind sollte ein Restaurant-Tisch reserviert werden und dann gab es auch noch eine Einführung in die Wissenschaft des Wodka-Trinkens.
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Alle versammelten sich um den vorbereiteten Tisch und dann lernten wir, daß Wodka ein Heilmittel gegen viele Beschwerden ist.
Ann-Carolin schlug spontan vor, etwas von dem Wundermittel unter Manfreds Motorhaube zu schütten.
Letztlich entschieden wir uns aber dafür, das „Wässerchen“ lieber selbst zu trinken. Wodka ist die Verkleinerungsform des russischen Wortes „Woda“ für Wasser.
Dima erklärte, daß man ein Glas Wodka trinken und danach an einer sauren Gurke riechen müsse. Nicht essen, sondern riechen.
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Einen Wodka ohne Gesellschaft zu trinken, gilt hierzulande als verpönt. Daher traf es sich gut, daß sich unsere ganze Reisegruppe versammelt hatte. Und da man an den Gurken zunächst nur riechen sollte, stand frischer Kaviar in Pastetchen als Beilage bereit.
Auf die Gemeinschaft! Auf die Freundschaft! Einer für alle - alle für einen!
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