52. Tag / 28. Fahretappe: Medina - San Angelo 316 Kilometer
Der Westen ruft!
Wieder sind wir ein ganzes Stück gen Westen gefahren. Morgen werden wir sogar Texas hinter uns lassen und Neu Mexiko unser Ziel nennen. Die Fahrt geht unaufhörlich weiter Richtung Pazifik.
Sehr viel Wildwest-Romantik ist leider nicht mehr zu entdecken. In dem kleinen Städtchen Bandera fand Elisabeth immerhin ein paar Saloons als Fotomotive.
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Unser Weg führte heute wunderschön durch die Berge bei schnurgeraden Straßen. Soooo weit konnten die Cowboys also damals sehen, wenn sich Indianer näherten.
Die weite Ebene, die darauf folgte, tat unserer Seele gut. Einfach einmal die Blicke schleifen lassen bis zum Horizont. Sich vorstellen, wie die Tracks damals mit ihren Planwagen nach Westen zogen, wie die Viehherden durchs Land getrieben wurden und die Indianer mit Pfeil und Bogen angeritten kamen.
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In San Angelo angekommen, versuchten wir Reiseleiter wieder verzweifelt, die Schattenplätze im Camp zu ergattern.
Die Amerikaner verstehen das immer gar nicht. Sie sitzen nur drinnen in ihren RVs (wie man hier die Wohnmobile nennt) und lassen ihre Klimaanlage laufen. Daß wir freiwillig bei über 30 Grad Wärme draußen sitzen wollen, ist ihnen unbegreiflich. Meistens geraten wir aber an sehr kooperative Campingplatz-Mitarbeiter, die sich alle Mühe geben, uns zufrieden zu stellen. So spielt Kathrin auch schon mal die Platzanweiserin, wenn unsere Reiseteilnehmer nach und nach anrollen.
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Heute gab es am Abend mal wieder eine Campertafel. Werner, der wahrscheinlich mit einer Grillzange in der Hand geboren worden ist, hatte für alle tolle Fleischstücke zurechtgemacht und spendierte eine Runde leckeres Grillgut. Die kleinen Nagetiere, die plötzlich aus Erdlöchern zu uns aufschauten, bekamen lieber eine Portion Nüsse.
So klang der Tag gemütlich aus. Jeder hatte noch einen Salat beigesteuert und im Nu saßen alle vergnügt beisammen.
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