Dienstag, 19. Juni  2018
Wir sind gerade auf der Insel Olchon / Baikalsee

 

 

Dramatische Felskulissen und uferlose Ausblicke

 

Als nach dem spektakulären Sunset über dem Baikalsee die Sonne sich am nächsten Morgen wieder strahlend hell erhob, wollten wir ein paar der mystischen Orte der Insel Olchon erkunden. Dazu erschienen mehrere geländegängige Kleinbusse, unter anderem die unverwüstlichen russischen „Uasiks“, die Reiseleiter Dima als „Brotbüchsen“ bezeichnete.

 

 

Damit heizten die burjatischen Fahrer derartig geschickt und todesmutig über die Wellblechpiste, daß man von den Unebenheiten nichts mehr spürte. Nur fliegen ist schöner! Recht bald passierten wir den Hauptort Chuschir und konnten einen ersten Blick auf die zauberhafte Küste werfen.

 

 

Der Schamanenfelsen, der dort aus dem Wasser ragt, war schon seit Urzeiten eine heilige Stätte der Burjaten. Es soll der Wohnort des Gottes Choto-Babai sein, dessen Macht die gesamte Insel unterstellt war. Die vorbei ziehenden Reiter umwickelten die Hufe ihrer Pferde, um möglichst nicht die Aufmerksamkeit des Gottes auf sich zu lenken. Wer dennoch anhielt in der Nähe des Felsens, sollte Opfergaben bringen. Heute leuchten von Ferne rituelle bunt umwickelte Pferdepfähle, sogenannte Serge, zu denen man mindestens eine Münze werfen soll, wenn man sie durchschreitet.

 

 

 

Viele Russen behaupten, von dem Schamanenfelsen gehe ein besonders starkes Energiefeld aus. Immerhin stellt er so etwas wie das Wahrzeichen der Insel Olchon dar.

 

 

Aber auch rings herum um diesen heiligen Berg gab es wunderschöne Ausblicke und viele bizarre Felsen, auf denen die spannendsten Erinnerungsfotos geschossen wurden. Hier galt allerdings: Bloß kein unbedachter Schritt! Schließlich wollen wir alle wieder heil und gesund zurück bringen.

 

 

Nördlich von Chuschir findet man bald keine befestigten Straßen mehr.

Diese Tatsache ließ unsere Fahrer komplett unbeeindruckt, denn sie bahnten sich ihren Weg über tiefe Furchen, durch losen Sand, sumpfiges Gelände und steil ansteigende Steppen, um uns zu weiteren wunderbaren Küstenabschnitten zu chauffieren.

 

 

An einem Aussichtspunkt hatte sich ein geschäftstüchtiger Einwohner Olchons platziert und verkaufte Barbara und Adrian eine Tüte Tee. Als sie sich von Dima übersetzen ließen, was auf der Packung zu lesen stand, hörten alle gespannt zu. Angeblich gehe von diesen Kräutern eine derart stimulierende Wirkung aus (so wörtlich), daß man nur alle 2-3 Wochen davon kosten darf. Sofort wechselten einige Geldscheine den Besitzer, denn dieser Tee wurde nun zum Verkaufsschlager in der Gruppe und der Händler konnte seinen Stand dichtmachen: „Wegen Reichtum geschlossen!“

 

 

Schon allein der Duft dieser Teeblätter schien belebende Wirkung zu haben. Nach einem ausgiebigen Blick auf die sich vor uns ausbreitende Küste.....,

 

 

.......erreichten wir die Nordspitze und wanderten bis hinauf aufs Kap Choboi.

 

 

Stimulierende Kräuter hin oder her - Wanderung und Seeluft machen hungrig und so freuten sich alle über die leckere Fischsuppe, die die Fahrer während unserer Abwesenheit gekocht hatten. Pro Busbesatzung wurde ein Tisch gedeckt und eine Suppenschüssel aufgestellt. Beate half beim Ausschenken und alle wurden satt.

 

 

Ein schöner Ausflug, der allen in lebhafter Erinnerung bleiben wird! Jetzt haben wir Olchon vom Land aus erkundet. Morgen wollen wir mit Booten die Steilküsten vom Wasser aus erleben.


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