„Solange das Brandenburger Tor geschlossen ist, ist die Deutsche Frage offen"

 

Diese bedeutungsschweren Worte sprach zu Zeiten des Kalten Krieges der damalige Bundespräsident Richard von Weizäcker. Der Ausspruch verdeutlicht die Symbolkraft dieses einzigen erhalten gebliebenen Stadttores Berlins.

 

1791 erbaut, war das heute weltweit bekannte nationale Wahrzeichen zunächst nur eines von mehreren Toren in der Zollmauer des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II..
Mit seinen imposanten Maßen von 26 Meter Höhe, 65 Meter Breite und 11 Meter Tiefe bildet das Brandenburger Tor zusammen mit dem auf seiner Ostseite liegenden Pariser Platz einen würdigen Abschluß der Prachtstraße „Unter den Linden".

 

Das Tor hat fünf Duchfahrten, von denen die mittlere etwas breiter ist. Bis zur Abdankung Kaiser Wilhelms II. im Jahr 1918 war es nur Mitgliedern der kaiserlichen Familie gestattet, die mittlere Durchfahrt zu benutzen.
Ein halbes Jahrhundert später war es nur DDR-Grenzsoldaten gestattet, zwischen den sechs 15 Meter hohen Säulen hindurchzugehen, denn seit der Teilung der Stadt und dem Mauerbau wurde das Brandenburger Tor wieder seiner ursprünglichen Funktion als Stadttor gerecht: Es trennte den sowjetischen vom britischen Sektor, Ost von West und wurde so zum Symbol des Kalten Krieges.
Fast drei Jahrzehnte mußte es ein isoliertes Dasein führen im Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin.
Dafür ist es seit der Wiedervereinigung wohl die meist besuchte Sehenswürdigkeit in der Bundeshauptstadt. Auch die zentrale Lage zwischen Potsdamer Platz und Reichstag führt dazu, daß der Pariser Platz heute wieder zu einem pulsierenden Ort geworden ist.
PHOENIX bekommt noch heute Gänsehaut bei dem Gedanken an seinen ersten Marathon in Berlin mit Durchlaufen des Brandenburger Tores und muß seither jedes Mal kurz vor dem Zieleinlauf die Säulen streicheln. Man fühlt sich ja sowieso wie ein Kaiser, wenn man schon 41 Laufkilometer bewältigt hat...

Die Quadriga, der von vier Pferden gezogene Streitwagen der Siegesgöttin Viktoria, rollt gen Osten. Dreimal schon wurde die fünf Meter hohe Kupferskulptur von ihrem angestammten Platz entfernt.
Das erste Mal verschleppte Napoleon das Gespann 1806 nach Paris, wo er sie aufstellen wollte. Bevor er diesen Frevel begehen konnte, schlug das Schicksal unbarmherzig zu und er wurde entmachtet.
Acht Jahre später wurde sie in Kisten verpackt in einem Triumphzug nach Berlin zurückgebracht. Während der Kämpfe des Zweiten Weltkriegs wurde das Brandenburger Tor schwer beschädigt, so daß auch die Quadriga erneuert werden mußte. Man hatte schlauerweise zu Beginn des Krieges einen Gipsabdruck genommen und so konnte das Gespann rekonstruiert werden.
Das dritte Mal mußte Viktoria zum Schönheitschirurgen nachdem die Wiedervereinigungsfeiern in der Silvesternacht 1989/90 gar zu wild waren und einige Partygäste auf das geschichtsträchtige Tor gestiegen waren.


 

In Erinnerung an den Befreiungskrieg, in dem die Preußischen Truppen 1814 Paris - und damit die Quadriga - erobert hatten, erhielt der Platz östlich des Brandenburger Tores auch seinen heutigen Namen „Pariser Platz".
Die Gebäude rund um dieses prachtvolle städtebauliche Quadrat waren nach dem Krieg praktisch vollständig zerstört. Erst nach der Wiedervereinigung der beiden Deutschen Staaten wurde mit dem Wiederaufbau begonnen.
Heute steht die Französiche Botschaft wieder auf ihrem angestammten Platz, das Hotel Adlon wurde in nahezu originalgetreuem Zustand an altem Standort wieder aufgebaut und auch die Akademie der Künste glänzt mit neuer Glasfront. Die DZ-Bank als Zentralbank der Volksbanken heuerte keinen geringeren als den Architekten Frank. O. Gehry, bekannt durch das Guggenheim-Museum in Bilbao, für ihren Neubau an. Die letzte Lücke wurde im Sommer 2008 durch die Einweihung der Amerikanischen Botschaft gefüllt.

 

 

PHOENIX hat aber noch ein wichtiges Gebäude auf diesem für die Berlin-Touristen so wichtigen Platz gefunden:

 

Das Starbucks-Café hat zwar keine historischen Wurzeln hier, man kann aber bei einem „Grande Coffee Latte" herrlich Wurzeln schlagen und danach durch die weihnachlich geschmückte Allee „Unter den Linden" bummeln.

 

In Berlin ist eben alles ein bißchen größer und prachtvoller als anderswo...schwärmt PHOENIX.

 

 

 

 

 

 

 

 

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