Montag, 21. Januar  2019
Wir sind gerade in Francistown

Grenzen sind dazu da, überschritten zu werden

Tage, an denen wir in Afrika von einem Land ins andere wechseln, sind immer spannend. Man weiß nie, was passiert - man weiß nie, wie lang die Schlangen sind und wie langsam der Grenzposten arbeitet. Daher war ein früher Start angesagt.

Auf dem Weg nach Grobler‘s Bridge, dem Grenzort, der tatsächlich nur aus einer Brücke und dem Checkpoint besteht, veränderte sich Südafrika schon fließend in Richtung Botswana.

Eselkarren und PKWs teilten sich mit unseren Wohnmobilen die meist staubigen Straßen.



Kurz vor dem Übergang nach Botswana dann lange LKW-Reihen in Warteposition, bis die Zollpapiere abgefertigt sind.



Glücklicherweise konnten wir an allen rechts vorbei fahren und gelangten schnell in den Zollhof.

Nun trennte uns bloß noch ein Stempel im Pass von der Ausreise.

Diejenigen, die als Erste die Formalitäten über sich ergehen lassen mußten, wurden noch intensiver befragt, denn so eine große Gruppe Europäer kommt hier nicht alle Tage vorbei.

Danach flutschte es nur so und die Abfertigung ging ruckzuck.


 

Wir überquerten den Limpopo, den Grenzfluß zwischen den beiden Ländern.

Auf der anderen Seite erwartete uns ein Maul- und Klauen-Checkpoint. Botswana ist eines der Länder der Welt mit der größten Rindfleischproduktion und so schützt man sich mit verschiedenen Desinfektions- und Kontrollmaßnahmen vor Seuchen.

Nicht nur unsere Fahrzeuge mußten durch eine dubios aussehende Flüßigkeit fahren, nein, auch wir sollten aussteigen und unsere Schuhe auf einer getränkten Matte abstreifen, die eher danach aussah, als würde sie Seuchen verbreiten als sie zu verhindern.

Dann gab‘s den Einreisestempel, Eintragungen in dicke Bücher und noch ein letztes Mal anstehen zum Bezahlen der Straßenbenutzungsgebühr.

Wollen wir hoffen, daß diese Gebühr auch in den Erhalt der botswanischen Straßen fließt und einige der Schlaglöcher inzwischen gestopft wurden, in denen wir uns letztes Jahr fast die Achsen gebrochen hätten.

Als alle Tourteilnehmer glücklich im neuen Land angekommen waren, überquerten auch wir Reiseleiter unbehelligt die Grenze. Die Ersten hatten uns wiederum den Weg geebnet. Werner und Anita waren ihre Eier zwei Stunden vor uns noch losgeworden bei der „veterinärmedizinischen“ Kontrolle ihres Kühlschranks. Wir wurden freundlich durch gewunken. Wahrscheinlich hatten die Kontrolleure inzwischen ein ausgiebiges Rührei-Frühstück genossen und lächelten uns nun satt und zufrieden an.

Dafür mußte jetzt mit besonderer Vorsicht gefahren werden, denn Esel, Ziegen, Schafe, Pferde und Rinder kreuzen in Botswana nach Belieben die Straße. Morgen werden wir sogar in Elefanten-Gebiete kommen, in denen die Dickhäuter frei im Land umher ziehen.

Der lange Tag fand auf dem grünen Campingplatz mit Pool seinen krönenden Abschluß, als Katharina einen Geburtstags-Sekt spendierte und wir gleichzeitig auf den gelungenen Grenzübergang anstoßen konnten. Man muß die Feste feiern, wie sie fallen!


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