Ruhetag auf Jekyll Island
Trotz schwülwarmer Tropenluft hatten wir alle eine ruhige Nacht und freuten uns über ein ausgiebiges Frühstück. Wenn man keine Fahretappe vor sich hat, läuft morgens alles ein wenig beschaulicher ab.
Dann aber sollte der Tag ausgiebig genutzt werden. Einige Tour-Teilnehmer spazierten auf schattigen Wegen zum glühend heißen Strand, andere mieteten sich ein Fahrrad und radelten um die Insel. Auch wir wollten tüchtig in die Pedale treten, um Euch, liebe Leser, möglichst viel von Jekyll Island zeigen zu können. Unser erstes Ziel war Driftwood Beach an der nördlichsten Spitze der Insel, wo bizarre kahle Baumstämme teilweise mitsamt ihren Wurzeln wie auf einem Friedhof für Bäume ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Das Nordende der Insel ist einer langsamen Erosion ausgesetzt, während Jekyll Island an der Südspitze langsam wächst. Die Gezeiten und Stürme haben über Jahrzehnte diesen Strandabschnitt zu einem einzigen großen Fotomotiv geformt.
Wir hätten hier stundenlang staunend entlanglaufen können. Doch auch die restliche Insel ist zauberhaft schön.
Auf einem gut ausgebauten Radwegenetz (wo hat man das schon in den USA?)
rollten wir eben dahin und freuten uns über die abwechslungsreiche Landschaft.
Manchmal fühlte man sich wie in einem Urwald. Als wir an einem Tümpel vorbei kamen, war ein Seil gespannt und ein Schild bat darum, die Alligatoren nicht zu füttern oder sich ihnen zu nähern. Natürlich guckten wir uns die Augen aus nach diesen gefräßigen Reptilien, konnten aber keine entdecken. Trotzdem zuckten wir fortan jedes Mal zusammen, wenn es im Gebüsch raschelte.
Wir kamen auch im Zentrum vorbei, wo ein paar Geschäfte auf Urlauber warteten und waren begeistert von der üppigen Pflanzenwelt auf der Insel.
Im historischen Kern von Jekyll Island erkannten wir sehr schnell, wo die Prominenz absteigt und schon immer abgestiegen ist.
Man hätte noch viel unternehmen können. Ein Bootsausflug zum "Dolphin-Watching" oder eine Inselführung mit Segway zum Beispiel. Wir entschieden uns in den Abendstunden, noch einmal zum Strand zu fahren. Bei Ebbe sahen die Baumstämme aus wie Skulpturen in einem Outdoor-Museum. Einfach faszinierend!
Morgen machen wir uns auf den Weg zu neuen Stränden. Daytona Beach ist unser Ziel.
Florida wir kommen!
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