Fahrtag 48: Okaukuejo - Khorixas 249 Kilometer
Ein Tag ist schöner als der andere
Nun haben wir schon so viele tolle Tour-Tage gehabt, so viele spektakuläre Landschaften gesehen, so viele Safaris mitgemacht und immer wieder werden wir von neuen umwerfenden Erlebnissen überrascht. Immer wieder brennen sich uns nie erwartete Bilder ins Gedächtnis.
Nachdem wir wieder einmal bis in die Nacht hinein am Wasserloch gesessen hatten, um die Interaktion von Elefanten, Nashörnern und Giraffen bei Dunkelheit zu beobachten, waren wir trotzdem bei Sonnenaufgang wieder an der Tränke. Was abends bei Flutlicht so aussah . . . .
. . . . . sah um 6:30 Uhr so aus. Wer scharfe Augen hat, entdeckt das Löwenmännchen auf dem Weg zum Wasserloch.
Natürlich blieben wir gebannt sitzen und warteten, bis Herr Löwe seinen Durst gelöscht hatte. Gleichzeitig gab es eine neue Trophäe für unsere Rubrik "Spiegelbilder". Und kaum hatte sich die Raubkatze wieder zurückgezogen, zeigte sich auf der Wasseroberfläche ein weiteres Spiegelbild.
Der Löwe hatte uns bei seinem Rückzug seinen Standort verraten, denn wir konnten am Waldrand sehen, wo er sich hingeschmissen hatte. Mit dem Fernglas ließ sich unschwer erkennen, daß ein zweites Männchen direkt neben ihm lag. Wir hatten noch knapp vier Stunden Zeit, bis wir uns am Tor des Nationalparks ausstempeln mußten. Also beschlossen wir, auf dem Weg zum Ausgang keine weiteren Wasserlöcher auf der ungewissen Suche nach Löwen mehr anzufahren und stattdessen am platzeigenen Wasserloch auszuharren.
Getreu dem Grundsatz: "Lieber zwei Löwen in der Ferne als gar kein Glück."
Wie sich später herausstellte, war das dieses Mal die falsche Entscheidung gewesen. Die anderen Teams waren alle vor uns aufgebrochen und hatten als Zuschauer an einem Festmahl teilnehmen dürfen. Sechs ausgewachsene Löwen und fünf tapsige Jungtiere verschmausten unweit der Straße eine Giraffe, so daß man ihr Schmatzen weithin hören konnte.
Als wir schließlich an derselben Stelle vorbeikamen, war nichts mehr zu sehen, so daß wir Peter wieder einmal um ein paar Fotos bitten mußten. Immerhin sollt Ihr, liebe Leser, so nah wie möglich an die Geschehnisse der gesamten Reise herangeführt werden. Man sieht richtig, daß es gut geschmeckt haben muß.
Sogar die Kleinen nagten schon an den Knochen und die Erwachsenen schleppten ganze Beine weg.
Welch eine gelungene Abschiedsvorstellung am Ende eines tollen Aufenthalts in der Etoshapfanne! Nun aber sollte es weitergehen hinein ins hügelige Damaraland.
Hier lebt der Volksstamm der Himba. Sie tragen noch traditionelle Leder- und Fellkleidung und führen ein halbnomadisches Leben. Ihren Körper reiben die Frauen mit einer Paste aus Butter und Rotholz ein.
Sie sind noch weitgehend unbeeinflußt von der westlichen Zivilisation. Trotzdem waren die Himbafrauen, die wir am Straßenrand trafen, aufgeschlossen für die Annäherungsversuche unserer Reiseteilnehmerin Wanphen.
Sie hat Wasserflaschen und andere Haushaltsgegenstände verschenkt und verstand sich auf Anhieb ohne gemeinsame Sprache mit den Leuten.
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War die Landschaft der letzten Tage einfach flach und eben gewesen, so zeigten sich nun die ersten Felsformationen in Form von beeindruckenden Tafelbergen und der 35 Meter hohen Fingerklippe.
Nun kann man vielleicht verstehen, warum wir uns nicht entscheiden könnten, welches der schönste Tag der Reise war. Jeder brachte wieder neue, andere, unvorhergesehene Eindrücke und keinen einzigen wollen wir missen. Morgen machen wir eine Ausflugsfahrt und lassen uns zu den Sehenswürdigkeiten dieser ungewöhnlichen Landschaft bringen. Wir haben zwar nur noch vier Reise-Tage übrig aber noch eine ganze Menge vor uns!
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