Ein Ruhetag vom Feinsten
Der Ausdruck „Ruhetag“ ist auf großen Fernreisen immer etwas mißverständlich. In den seltensten Fälle hat er etwas mit Ruhe zu tun.....zumindest für den Menschen. Meist darf das Wohnmobil stehen bleiben und ausruhen aber die Tour-Teilnehmer sind trotzdem in voller Aktion.
Getreu dem Motto: „Wir befinden uns nicht im Urlaub, sondern auf einer Reise.“
Nach zwei vollen Tagen Programm wurde der heutige Tag zur freien Verfügung in Moskau ganz unterschiedlich genutzt. Einige Fahrzeuge wurden geputzt, Wäsche mußte gewaschen und Fotos sollten sortiert werden. Das Reiseleiter-Team wurde kurzzeitig von Arthur verstärkt, der aus Deutschland eingeflogen kam, um noch wichtige Unterlagen und Ausrüstungsgegenstände vorbei zu bringen. Außerdem ist er nach vielen Jahren Seidenstraße mit dieser Tour irgendwie „verheiratet“ und kann sie nur schweren Herzens in fremde Hände übergeben. Alle freuten sich natürlich über sein Erscheinen und das Team verbrachte geschlossen einen sehr schönen Abend, bevor sich unsere Wege nun für längere Zeit trennen. Wir verraten ein kleines internes Geheimnis, wenn wir erzählen, daß Arthur nie ganz weg ist. Er schickt uns nämlich häufig längere und kürzere (meist eher längere!) Sprachnachrichten. So ist er als „Stimme aus dem Off“ stets präsent - und das ist auch gut so......wie Herr Wowereit sagen würde.
Die Fraktion der Tourteilnehmer, die für Moskau noch ganz viele Pläne hatte, nahm Metro oder Straßenbahn und stürzte sich wieder ins Großstadtgetümmel. Barbara und Jürgen kamen unverhofft am Eingang zum Moskauer Messeglände vorbei, der im römischen Stil erbaut worden war. Ein Hingucker, der fast an das Brandenburger Tor in Berlin erinnert.
Überall in der Stadt sieht man bereits Anspielungen auf die Fußball-Weltmeisterschaft, die am 14. Juni im Moskauer Luschniki Stadion ihren Auftakt findet, wenn Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien antritt. Unsere Gruppe wird zu der Zeit in Sibirien sein und eine Hauptaufgabe der Reiseleiter wird wohl die Organisation von Public Viewing werden.
Da die Stadt wirklich groß ist, zog sich bei einigen der Besichtigungsbummel bis in die Abendstunden hin. Plötzlich war es dunkel und die russische Hauptstadt verzauberte mit ausdrucksstarken Lichtspielen. Auf dem Roten Platz zählt eine Uhr die Zeit bis zum Anpfiff herunter.
Das riesige Warenhaus GUM, das wir schon am ersten Tag als Regenschutz aufgesucht hatten, versprühte einen besonderen Charme bei Einbruch der Dunkelheit.
Unsere Tour-Teilnehmer verspürten vielfach eine große Dankbarkeit für die Lebensumstände, die sie an diesen weltberühmten Ort gebracht hatten.
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Wir waren natürlich alle dankbar, daß auch die weltpolitische Lage dies zuläßt.
Es gibt im persönlichen Leben eines jeden Menschen und in jeder geschichtlichen Epoche immer ein Zeitfenster, in dem bestimmte Dinge möglich und machbar sind.
Wir alle haben in diesen Tagen die Gelegenheit beim Schopf gefaßt.
Die Eindrücke, die wir aus Moskau in unserem Herzen tragen, kann uns keiner mehr nehmen.
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