Mittwoch, 22.06.2011

Herr Kachelmann, wie machen Sie das?

Wir orientieren uns für die Tagesplanung gern an der Wettervorhersage von www.kachelmannwetter.de . Die Balkendiagramme sind schön bunt und übersichtlich, stellen jeweils eine Stunde dar, so daß man auch zeitlich genau abschätzen kann, wie es mit der Sonnenverteilung aussieht bzw. wann der Regen einsetzen soll. Und man sieht auf einen Blick, ob die gelbe oder die blaue Farbe überwiegt.

Gestern hatten wir ja schon angekündigt, nach sechs Wochen Abstinenz, endlich einmal wieder eine Saunalandschaft von innen sehen zu wollen. Als der Bäckerwagen heute Morgen klingelnd auf den Stellplatz gefahren kam und uns aus den süßesten Träumen riß, da sah der Himmel alles andere als „saunawürdig" aus. Strahlendes Blau, strahlende Sonne! Was tun? Bei so einem Wetter müßte man eigentlich raus in den Wald und nach einer der über hundert Letterboxen suchen, die hier in der Pfalz versteckt liegen.

Da dachten wir: Fragen wir mal Herrn Kachelmann! Und siehe da: Die Sonne hatte laut Wettervorhersage tatsächlich eine Weile lang ihre Daseinsberechtigung - aber, aber - ab 14 Uhr sollte ordentlich Regen der Sonne auf einen Schlag der Garaus machen.

Also blieben wir bei unserem ursprünglichen Plan und fuhren (mit zwei Packtaschen voller Handtücher und Bademänteln am Fahrrad) in die Südpfalztherme. Nur 900 m vom Stellplatz entfernt ist sie leicht zu erreichen und immerhin fuhren wir ja auch noch im Trockenen.

Die Anlage ist hübsch eingebettet in den Kurpark von Bad Bergzabern und das Thermalwasser kommt mit 30 Grad aus der Tiefe und hat natürlich eine Menge gesunderhaltende Ingredienzien. Das wollten wir unserem Körper natürlich nicht vorenthalten.

So buchten wir den Tagestarif und fürchteten schon, daß außer uns niemand anders auf die verrückte Idee gekommen wäre, den ersten kalendarischen Sommertag in der Sauna zu verbringen. Mit zwei Innensaunen, zwei Außensaunen und einem Dampfbad ist die Südpfalztherme überschaubar.

Alles ist aber sehr gepflegt angelegt und wir haben sogar wieder dazugelernt. Die Saunen haben nämlich ungewöhnliche Namen. Unter einer „Winzer-Schwitze" konnten wir uns ja noch etwas vorstellen aber was bitte schön ist eine „Duwwak-Schwitze"? Eine Schrifttafel klärte auf. In der Pfalz bei Herxheim ist das größte Tabakanbaugebiet Deutschlands und da die Pfälzer ihre eigene Sprache sprechen, heißt auf Dialekt „Tabak" eben „Duwwak".

 

Eine andere Sauna hieß „Elwetritsche-Schwitze" und darunter konnten wir uns nun ganz und gar nichts vorstellen. Wieder stand die Erklärung neben der Eingangstür: Vor langer Zeit bildeten die Enten, Gänse und Hühner zusammen mit den Kobolden und Elfen eine eigene Familie, die Elwetritsche. Diese Fabelwesen soll man angeblich an der Ufern der Flüsse und Bäche im Morgengrauen antreffen können. Leider stehen wir dafür aber immer zu spät auf..... Immerhin haben wir unser Wissen erweitert und wer weiß, wozu es einmal gut sein wird? Denn es gibt auch eine „Elwetritsche Letterbox" (die soll aber nur für Fortgeschrittene sein).

 

Ach übrigens, um exakt 13:45 Uhr verfinsterte sich der Himmel, Blitz und Donner wechselten sich in kurzem Abstand ab und für die nächsten Stunden ging ein Starkregen herunter, so daß man die Duschen zum Abkühlen nach dem Saunagang getrost hätte abstellen können. Man fragt sich, wo die Wetterfrösche diese genauen Prognosen wohl immer herzaubern?


 

 

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