Der Himmel weint, weil es so schön ist
Unser letzter Tag auf Olchon bedeutete noch einmal Ruhe, Entspannung, Kraft tanken, lange schlafen, einatmen, ausatmen, glücklich sein.
Die karge aber traumhaft schöne Umgebung lud zu Wanderungen ein. Manch einer marschierte einfach drauflos, andere - wie die Berichterstatter zum Beispiel - scannten den Horizont ab mit der Fragestellung:
„Wo läßt sich wohl ein Internetsignal empfangen?“
Obwohl aus der Ferne Donnergrollen zu vernehmen war, packten wir das Laptop ein und stiegen auf den Hügel,
der uns am weitesten entfernt und am höchsten erschien.
Immer ein Blick auf dem Router zeigte sich plötzlich, daß er langsam zum Leben erwachte. Tagelang stand im Display „Kein Netz“, nun plötzlich 2G, 3G kaum Ausschlag, 4G.....und volle Balkenanzahl. Voilà! Hier lassen wir uns nieder!
Nachdem das Problem mit dem fehlenden Netz behoben war, schlich sich das nächste heran. Kein Schatten weit und breit - so läßt sich auf dem Monitor nichts erkennen! Also Regenjacke raus und Kopf drunter! Hans-Hermann saß wie die Fotografen in Westernfilmen unter seiner „Decke“ und arbeitete mühsam an der Internet-Berichterstattung der letzten Tage. Schließlich können wir unsere treuen Leser nicht zu lange ohne Neuigkeiten von der Seidenstraßen-Tour lassen.
Irgendwann kamen die Blitze näher und der Donner rollte fast über uns hinweg. Also einpacken, Beine unter den Arm nehmen und nix wie runter vom Berg. Tatsächlich schafften wir es trockenen Fußes zurück zu den Wohnmobilen.
Auf dem Stellplatz waren inzwischen die Wäscheleinen leer und alle hatten sich auf den nahenden Regen eingestellt. Dieser kam mit Macht! Leider bedeutete das nicht nur ein abendliches Meeting und Erklärung des nächsten Fahrtages unter Regenschirmen, sondern auch das Aus für unseren Kochkurs. Dima und Sascha hatten geplant, das usbekische Nationalgericht Plow mit allen zusammen zu kochen und wir hatten uns schon auf einen geselligen Abend gefreut.
Das holen wir nach! Keine Frage! Kurz nachdem der Beschluß gefaßt wurde, den Plow zu canceln, war der Spuk wieder vorbei. Der Baikal hatte offensichtlich nur ein paar Tränen vergossen aus Trauer über unseren baldigen Abschied. Schön war es hier! Wunderschön!
Tiefengechillt können wir nun neuen Zielen entgegen federn.
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