Dienstag, 23. Februar 2016
Wir sind gerade im Tsitsikamma Nationalpark 

Fahrtag 16: Addo Elephant Nationalpark - Tsitsikamma Nationalpark  315 Kilometer

Wenn Elefanten einen Abschied bereiten und der Indische Ozean zur Begrüßung tobt

Ein Tag voller Höhepunkte....wieder einmal! Wir haben es schon so oft geschrieben! Es ist fast nicht in Worte zu fassen, was diese Reise für Erlebnisse bietet. Heute mußten wir Abschied nehmen von der grandiosen Tierwelt Afrikas. Sicher, wir wollen noch eine Straußenfarm besichtigen und werden den Pinguinen am Kap guten Tag sagen. 

Auch kleine Klippschliefer begrüßten uns im Ziel....

....aber die Elefanten, Löwen, Giraffen und Büffel, die uns so viel Freude bereitet haben, werden uns nun nicht mehr begegnen.

Dafür hatten viele aus unserer Gruppe das Glück, bei der Ausfahrt aus dem Addo Elephant Park noch auf eine große Herde am Wasserloch zu stoßen.

Wie immer sind die Tiersichtungen davon abhängig, wer wo in welchem Moment gerade vorbeikommt. Wir fuhren und fuhren durch die weit ausschweifende grüne Landschaft des Addo und sahen außer ein paar Mistkäfern kein einziges Tier.

Dann aber kam unser Abschieds-Komitee in Form von zwei Elefantenbullen direkt auf uns zu. Jedes Mal wenn wir diese tonnenschweren Tiere beobachten, sind wir fasziniert davon, wie elegant sie laufen. In dem Moment blieben wir aber einfach wie angewurzelt stehen und harrten der Dinge, während die Riesen Schritt für Schritt unbeirrt auf uns zukamen.

Wir hielten die Luft an und Hans-Hermann hoffte, daß der Elefant nicht auf die Idee käme, ihn mit seinem Rüssel im Vorbeigehen aus dem Fenster zu saugen. Die Hand blieb zwar am Zündschlüssel, so daß man notfalls den Motor anwerfen könnte - aber was dann? Lieber Ruhe bewahren und Auge in Auge mit dem grauen Riesen von der Tierwelt Afrikas Abschied nehmen.

Von der Trockenheit des Landesinneren ging unsere Reise dann nach Süden zum Indischen Ozean. In Port Elizabeth stießen wir ans Meer. Die fünftgrößte Stadt Südafrikas hat einen bedeutenden Hafen. Wir konnten die Großstadt bequem auf der Autobahn umfahren.

Als nächstes stand ein Abstecher zum Cape St. Francis auf dem Programm. In der kleinen Bucht steht der höchste Leuchtturm Südafrikas, gebaut 1878. An den weißen Sandstränden rings herum tummeln sich Wassersportler und Badegäste.

Für die Kuga-Gruppe war es aber nur ein Zwischenabstecher auf dem Weg zum Tsitsikamma Nationalpark, der einen ganzen Küstenabschnitt umfaßt. Die Fahrstrecke am Kap war teilweise etwas mühsam, so daß alle froh waren, als sie die gut ausgebaute Nationalstraße 2 wieder erreicht hatten. 

Dort konnte gleich noch ein historisches Bauwerk besichtigt werden. Über die Schlucht, die der Storms River geformt hat, wurde schon vor 60 Jahren eine 192 m lange Brücke mit einer ganz besonderen Bogenkonstruktion erbaut. Über diese Brücke fuhren wir auf der N2 und hielten danach auf einem Parkplatz an. Eine kleine Aussichtsplattform eignete sich gut dazu, dieses Meisterwerk der Ingenieurskunst näher zu betrachten.

Wer diesen Tagesbericht liest, der könnte meinen, nun hatten wir alles gesehen. Bei weitem nicht! Denn ein paar hundert Meter weiter schickte unser Navi uns erneut auf einen Parkplatz. Von dort führte ein kurzer Wanderweg über Bohlen zum "ältesten Baum Afrikas". Ob dieser Superlativ stimmt, wissen wir natürlich nicht aber der "big tree" steht unter Naturschutz und man kann ihn nur erreichen, wenn man ein längeres Formular ausfüllt mit Angabe der Pass-Nummer und Unterschrift.

Wir besuchten den 37 m hohen Yellow-Wood-Tree, der angeblich 1000 Jahre alt sein soll. Ein beeindruckender Baum, der sich allerdings nicht wirklich gut fotografieren läßt.

   

Dann war die Einfahrt zum Tsitsikamma-Nationalpark erreicht. Auch hier wieder Formulare, Pass-Nummer, anstellen, warten....die Südafrikaner sind Meister der Bürokratie. Obwohl unsere Gruppe schon vor Monaten im Camp angemeldet worden war, zog sich die Bearbeitung unserer Zugangsberechtigung ganz schön in die Länge. Doch als wir dann unsere Papiere endlich in Händen hielten, wurden wir belohnt mit sicherlich einem der schönsten Campingplätze der Welt.....wieder ein Superlativ!

Wir stehen mit einem Rad in der Brandung, so fühlt es sich jedenfalls an. Vom Platz aus führen mehrere Wanderwege mitten hinein in die regenwaldartige Vegetation. Ein kleiner Sandstrand in einer geschützten Bucht ist der einzige Platz, wo man das warme Wasser des Indischen Ozeans zum Baden nutzen kann, überall sonst ist die Brandung mörderisch.

Wir gingen vom Strand aus auf einem hölzernen einen Kilometer langen Weg zum letzten Programmpunkt des Tages. Die 70 m lange Hängebrücke über die Mündung des Storms River ist wirklich sehenswert. Von der Brücke aus hat man eine tolle Sicht hinein in die Schlucht.

Wer zum Ausklang des Tages nicht mehr so weit laufen wollte, der konnte einfach vor seinem Wohnmobil sitzen und stundenlang in die Wellen schauen. Das hat wahrlich etwas Meditatives. 

Wobei die Sache mit dem "letzten Programmpunkt" so nicht stimmt, denn nach einer Fahrerbesprechung in einer Umgebung, die kaum zu toppen ist - was dem Reiseleiter an Stimmgewalt aber einiges abverlangte, damit er über das Tosen der Brandung überhaupt zu verstehen war - versammelten wir uns noch einmal zur Campertafel.

Unser Grillmeister Rolf hatte wieder ganze Arbeit geleistet, das Feuer angeschürt und saftige Steaks aufgelegt. Die Tour-Teilnehmer hatten ein Buffet vom Feinsten beigesteuert und so wurde es ein unvergesslicher Abend.


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