18. Fahretappe: Morro Bay - Patterson 380 Kilometer
Auf einer der Traumstraßen dieser Welt
Wieder liegt eine ganz besonders schöne Etappe hinter uns. Man müßte sie glatt noch einmal in die Gegenrichtung fahren, so bezaubernd war die Küstenstraße, auf der wir heute den Pazifik immer in Reichweite hatten. Zugegeben, im Ziel waren wir ganz schön erschöpft von so vielen Kurven und Bergauf- und Bergabfahrten. Nicht nur die Fahrer waren erschöpft, sondern auch die Beifahrer vom bloßen Schauen und Staunen. So viele Eindrücke mußten verarbeitet werden.
Kaum losgefahren, schlug unser Roadbook eine Pause vor. Direkt am Strand war ein großer Parkplatz, von dem aus Seeelefanten zu sehen sein sollten. Gerade ausgestiegen, vernahmen wir auch schon dumpfe Brüll-Laute und dann konnten wir unseren Augen kaum trauen.
Einige von den Meeres-Kolossen kämpften und tobten miteinander in der Brandung. Wir konnten uns fast nicht aufraffen, weiterzufahren. Ein beeindruckendes Schauspiel!
Aber wir hatten noch so viele Kilometer vor uns und die Morgensonne tauchte die Landschaft in ein wunderbares Licht. Bei jeder Kurve waren wir aufs Neue gespannt, was sich uns dahinter bieten würde.
Von den mehreren Hundert Fotos, die wir gemacht haben, zum Teil unter halsbrecherischen Verrenkungen aus dem Wohnmobil-Fenster heraus, wollen wir hier einfach ein paar stellvertretend zeigen. Die ganze Schönheit der Natur kann sowieso nur das menschliche Auge selbst erfassen.
Unsere kleine Reisegruppe traf sich dabei in wechselnder Besetzung immer wieder. Manchmal überholte der eine, dann hielt der andere an einem Aussichtspunkt zum Fotografieren.
Abends versicherten wir uns gegenseitig, daß der Highway No. 1 tatsächlich einer der schönsten Streckenabschnitte dieser Reise gewesen ist. Man hätte gern einen Tag länger darauf verbringen können.
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Als Sahnehäubchen gab's noch den "17-Mile Drive" dazu. Dieses schmale, kurvige, Küstensträßchen über die Halbinsel Monterey erschien, als ob es zu einer anderen Welt gehört. Hier wird hauptsächlich Golf gespielt. Auch die US Open werden auf diesen Golfplätzen ausgetragen. Alles wunderschön angelegt, überall Villen, Gärten und Hotels und dazwischen Strand, bizarre Bäume und zerklüftete Felsenküsten. Die "Lone Zypress", die einsame Zypresse, steht schon seit 250 Jahren auf ihrem Felsen und trotzt allen Pazifikstürmen.
Auch hier waren wir fasziniert von der Natur und ihrer Tierwelt, denn auf dem berühmten "Bird Rock" wohnen zahllose Kormorane, Pelikane und Seelöwen friedlich beieinander.
Was für ein Tag!
Gegen Ende schwenkten wir gen Osten ab - weg vom Pazifik und hinein in die Diablo Range, in die Teufelsberge. In der Ferne sorgte der Stausee des San Luis Reservoirs für einen hübschen Farbklecks.
Dann der Kontrast: Obstplantagen so weit das Auge reichte. Zitrusbäume, Weinstöcke, fruchtbares Land. Die Hälfte von allem Gemüse und Obst, das in den USA angebaut wird, kommt aus Kalifornien.
Am späten Nachmittag trafen wir uns alle auf dem letzten Übernachtungsplatz wieder. Viel Zeit blieb nicht, die Eindrücke zu verarbeiten, denn die Koffer warteten darauf, gepackt zu werden.
Wir Reiseleiter sind unglaublich glücklich und zufrieden, die Gruppe über die vielen Kilometer und höchst unterschiedlichen Etappen heil und gesund bis hierher gebracht zu haben.
Morgen früh haben wir noch ein klitzekleines Stück Autobahn vor uns, bevor wir die Fahrzeuge beim Vermieter abgeben und uns nach San Francisco zum Flughafen bringen lassen. Wenn wir am frühen Abend den Heimflug antreten werden, bricht in der Heimat der neue Tag gerade an und wir fliegen der Zeit entgegen.
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