Montag, 23. November 2015
Wir sind gerade in Kaiteriteri

Tag 21: Ruhetag in Kaiteriteri

Kuga Wandertag!

Am Morgen spazierten wir gemeinsam zum Strand, wo die ganze Gruppe von einem Katamaran abgeholt wurde.

Unser heutiges Ausflugsziel war der Abel Tasman Nationalpark. Es ist der kleinste Nationalpark Neuseelands. Gegründet wurde dieses Juwel an der Nordspitze der Südinsel 1942 und da man gerade das 300. Jahr der Entdeckung Neuseelands durch eben diesen Abel Tasman feierte, wurde der Nationalpark kurzerhand nach ihm benannt. 

Das gesamte Gebiet ist nicht durch Straßen erschlossen und so kann man nur auf dem Seeweg in die kleinen Buchten mit ihren goldgelben Stränden gelangen.

Eine Stunde Fahrt über die türkisgrüne See war allein schon ein Genuß.

Unsere Schweizer Rudi und Erwin hatten natürlich ihre Wanderstiefel dabei und freuten sich auf die Expedition.

Der Kapitän steuerte uns zunächst an einer halbierten Felskugel vorbei, dem "Split apple rock", der in der Tat wie ein aufgeschnittener Apfel aussieht. Es ist quasi das Wahrzeichen des kleinen Ortes Kaiteriteri.

Auf unserem Weg zum Nationalpark entdeckten wir auch einige Robben am felsigen Ufer. Manch einer möchte seinen Stein lieber für sich alleine haben und verteidigt ihn gegen Eindringlinge.

Wir störten diese Tiere natürlich nicht und fuhren in gebotenem Abstand über die Tasmanische Bucht mitten hinein in den Abel Tasman Nationalpark. Nach einer Stunde legte der Kapitän seine hydraulische Leiter aus und ließ uns in einer einsamen Bucht von Bord. "Von hier könnt Ihr 11,5 Kilometer entlang des Küstenwanderwegs laufen und in knapp sechs Stunden hole ich Euch in einer anderen Bucht viel weiter südlich wieder ab", sagte der Kapitän, zog seine Gangway ein und verschwand.

Wir hörten seine Worte und fühlten uns ein wenig wie Robinson Crusoe. Hier gibt es keine Straßen, kein Handynetz, keine Einkehrmöglichkeiten, keine Zivilisation - nur türkisfarbenes Wasser, bizarre Kalksteinklippen, goldgelbe Strände und urwaldartige Vegetation......und eine Kuga-Reisegruppe, die wir ganz schnell aufs Bild bannten, damit wir notfalls nachschauen könnten, wer fehlt - im Falle eines Falles. Noch sind ja alle ganz fröhlich - ob das später am Tag auch noch so sein würde?

Der besagte Küstenwanderweg, der "coastal track", führte tatsächlich durch Regenwald mit traumhaften Aussichten aufs Meer, riesigen Farnen und grünlich schimmernden Flüssen. Es ging hoch und runter über Stock und Stein und man hätte sich ganz und gar nicht gewundert, wenn eine Horde Affen aus dem Wald gekommen wäre. Leider gibt es in Neuseeland kaum Säugetiere und nicht einmal Schlangen. Umso mehr erfreuten wir uns an den Pflanzen und exotischen Bäumen.

Nachdem wir die halbe Strecke geschafft hatten, sahen wir schon von oben die kleine Bucht, in die wir gleich kommen würden: Torrent Bay!

Da wir bis hierher flott marschiert waren, gönnten wir uns eine lange Picknick-Pause. Karl, der stets einen Schalk im Nacken hat, setzte den Reiseleiter auf ein Seil und schubste ihn so sehr an, daß Hans-Hermann hoch hinaus flog und uns den Tarzan machte.....

Von diesem paradiesischen Fleckchen Erde mußten wir uns irgendwann wieder aufraffen, um den Rest des Weges zurückzulegen, denn wir wollten das Boot für die Rückfahrt nicht verpassen. Da gerade Ebbe war, kürzte ein Teil der Gruppe ab und nahm den direkten Weg über die Sandbank. Die andern folgten weiter dem wesentlich längeren Küstenwanderweg, der sich um all die kleinen Buchten herum schlängelte.

Auf diesem Weg gab es noch einen kleinen Abstecher zu "Cleopatra's Pool", einem Wasserbecken am Fuße eines Wasserfalls, in dem man sogar baden kann.

Irgendwann sahen wir von weit oben die kleine Bucht, wo der Treffpunkt mit dem Boot sein sollte. Und tatsächlich kam der Kapitän zurück, klappte seinen Laufsteg wieder aus und nahm uns mit zurück zu unseren Wohnmobilen.

Im Laufe einer langen Reise macht man sich abends immer mal so seine Gedanken über die zurück liegenden Tage. Wenn man noch dazu so viel spektakuläre Natur sieht und so viele schöne Stunden mit netten Menschen verbringt, dann fragt man sich, welcher Tag wohl der schönste war.

Schwer zu sagen! Aber unser Wandertag im Abel Tasman Nationalpark gehört auf jeden Fall zu den absoluten Höhepunkten dieser Tour! Perfektes Wetter, unbeschreiblich schöne Natur um uns herum und endlich ausreichend Bewegung, um sich mal so richtig auszupowern. Lauter glückliche Menschen saßen heute Abend vor ihren Wohnmobilen und ließen die schönen Stunden Revue passieren. 


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