Montag, 25.07.2011
| Von Kastanien, Buchen und Seifen |
| Heute war offizieller Beginn des Sommerschlußverkaufs. Man fragt sich, wer denn im Moment in der Stimmung ist, einen neuen Bikini oder ein Paar Flipflops zu kaufen. Gleichzeitig wurden die 100. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth eröffnet und so waren die Presseleute von Angela Merkels pinkfarbenem Blazer derart abgelenkt, daß den meisten die Meldung des Tages durch die Lappen ging: Schneefallgrenze bis hinab auf 1.600 Meter Höhe - STOPP - Viele Gipfel mit weißer Haube - STOPP - Auf der Zugspitze 20 Zentimeter Schnee - STOPP.
Wir entschlossen uns daraufhin, unterhalb der Schneegrenze zu bleiben und wanderten nur bis auf die 334 m hoch gelegene Kropsburg und in den Keschde-Wäldern einmal um die Burg herum. |
| Und an dieser Stelle grüßt nun wieder das PHOENIX-Team mit einer kleinen botanischen Fortbildung. Was wir nämlich selbst erst im Laufe unseres Aufenthalts lernen mußten, weiß vielleicht der eine oder andere von Euch auch noch nicht. „Keschde" ist die liebevolle Bezeichnung der Pfälzer für Esskastanie oder auch „Baum des Brotes". Botanisch gesehen gehört die Esskastanie zu den Buchengewächsen wie z.B. die Eiche. (Alles klar?) Also Eichen sind Buchen und Esskastanien sind auch Buchen, sind aber auch Maronen oder Keschde - je nachdem, wer über sie spricht. |
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Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß die Bäume, die man so herkömmlich als Kastanien bezeichnet (in der Abgrenzung zu Esskastanien auch gern Rosskastanien genannt), daß diese Sorte der Kastanienbäume also (obwohl ähnlich im Aussehen ihrer Samen, nämlich der Kastanien) ganz und gar nicht zu den Buchengewächsen gehören, sondern - man höre und staune - zu den Seifenbaumgewächsen! Falls Ihr es also nach der Sommerpause endlich einmal zu Günther Jauch auf den Stuhl schafft und er die alles entscheidende Frage stellt, ob denn Kastanien nun Buchen oder Seifen sind, dann wißt Ihr jedenfalls Bescheid und wir hoffen auf eine kleine Provision. Nach einem Mittagessen, das aus Saumagen mit Keschdefüllung bestand, ließen wir den Nachmittag gemütlich in unserem Kleingarten ausklingen. |
