Dienstag, 25. September  2018
Wir sind gerade in Bajgiran / Iran

 

 

Welcome to Iran - Neue Kleiderordnung in Kraft!

 

Wir haben es wieder einmal geschafft, eine zentralasiatische Grenze zu überqueren. Die Ausreise aus Turkmenistan wurde von der Partneragentur vortrefflich unterstützt. Punkt 8 Uhr wurde im Konvoi gestartet und es schien, als würde jedes Fahrzeug der Einheimischen einen weiten Bogen um uns fahren, um Platz zu machen für die weiterziehende Karawane. Auf den letzten Kilometern vor der Grenzkontrolle hatten wir sogar das Gefühl, als hätte jemand extra für die Abenteuer-Osten-Gruppe die Straßen gesperrt, damit wir als „Geschlossene Gesellschaft“ ausreisen können.

 

 

Nach dem ersten Checkpoint rollten wir knapp 30 Kilometer gemeinsam durch die Berge bis auf 1700 Meter Höhe. Wir hatten strikte Anweisung, auf keinen Fall stehen zu bleiben, sondern immer nur fahren, fahren, fahren.

 

 

Am zweiten Checkpoint wurden die Pässe und Carnets de Passage gestempelt und die Fahrzeuge ein weiteres Mal inspiziert. Dann standen wir auch schon mit allen vier Rädern im Iran und die Fahrzeuge wurden erneut untersucht. „Welcome to Islamic Republic  of Iran“ stand in großen Lettern geschrieben.  Aha, islamische (!) Republik! Neue Kleiderordnung gilt also ab HIER!

 

 

Unsere neuen lokalen Begleiter, Sirious und Amin, nahmen uns in Empfang und erledigten die Zollformalitäten. Während wir darauf warteten, daß wir unsere Papiere zurück bekamen, wurden schon an der Grenze Telefon- und Internet-SIM-Karten verteilt und sage und schreibe 7,5 Millionen Rial an jeden ausgezahlt. Wir sind nun Millionäre und können doch nur für etwa 50 € einkaufen. Ein weiterer Kontrollposten mußte noch passiert werden.

 

 

Das Ganze dauerte bis 15 Uhr. Dann fuhren wir nur noch schlappe vier Kilometer, bis zum heutigen Übernachtungsplatz in der Natur. Platz genug! Ruhig! Sonnig! Was will man mehr? Ja, ein bißchen Zeit wünscht sich der Mensch dann und wann, wenn er einen Wunsch frei hat. Sogar das klappte. 90 Minuten wurden uns geschenkt. Wir drehten die Uhren zurück und sind nun der Heimat nur noch 1 1/2 Stunden voraus.

 

 

Die Damen mußten bereits ab der Grenze Kopftuch und lange Kleidung tragen. Die Kleiderordnung zu verletzen, ist im Islam ein Straftatbestand. Wenn wir ein Land besuchen, so müssen wir uns an die dort herrschenden Regeln anpassen. Wie man sieht, fiel das den Tourteilnehmerinnen nicht sonderlich schwer.

 

 

 

Ein weiterer Straftatbestand ist der Besitz von Alkohol. Wir hatten alle ein reines Gewissen, als die Zöllner unsere Reisemobile stichprobenartig durchsuchten. „Drei Wochen ohne!“ das muß wohl zu schaffen sein. Daher stoßen Maja und Tomi mit Fruchtsaft auf die gelungene Einreise an.

 

 

Beim vorgezogenen Meeting am Nachmittag konnten alle Fragen zu Besonderheiten im Iran von Sirious geklärt werden. Besonders aufmerksam hörten alle zu, als unser Guide verkündete, daß man für 150.000 Rial - also umgerechnet einen Euro - wahnsinnige 25 Liter Diesel bekommt.

 

 

Wir hätten gern noch mehr von diesem neuen Land erfahren, doch die Sonne senkte sich schnell und um 18 Uhr war es bereits stockdunkel und empfindlich kalt. Es wird noch genug Gelegenheiten geben, die islamische Republik genauer kennen zu lernen. Morgen wird unser Weg in die zweitgrößte Stadt des Landes - nach Mashhad - führen.

 


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