Samstag, 25. November  2017
Wir sind gerade in Adelaide

51. Tag: Busausflug ins Barossa Valley

 

Ein Trinkgefäß, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr

(Wilhelm Busch )

 

Damit wir am heutigen "freien" Tag viel Freude haben, fuhren wir dorthin, wo traditionell die Trinkgefäße gefüllt werden. Auf unserer Rundfahrt durch das Barossa Valley, eine der bekanntesten Weingegenden Australiens, führte uns eine hundert Jahre alte Palmenallee direkt zum Seppeltsfield Weingut.

 

 

Wir waren begeistert von der gepflegten Anlage und voller Vorfreude auf das, was da kommen sollte. Ein traumhaft schöner Tag lag vor uns. Das Wetter war nicht zu warm und nicht zu kühl, die Sonne schien vom kornblumenblauen Himmel und Urlaubsstimmung vom Feinsten breitete sich aus.

 

 

Bei einem Spaziergang durch einen lauschigen Park gelangten wir zu den historischen Gebäuden des Weinguts, wo alte Maschinen zum Beispiel zum Befüllen von Sektflaschen bestaunt werden konnten.

 

 

 

Unsere blendende Laune wurde etwas getrübt durch die mangelnden Übersetzungsfähigkeiten der extra für diesen Tag engagierten deutschsprachigen Begleitung. Doch zunächst trösteten wir uns mit der Aussicht auf eine nette Weinprobe und waren gespannt, womit in Bälde die Trinkgefäße wohl gefüllt würden.

 

Leider war die nur schleppend beginnende Verkostung insgesamt ein Flop. Das Ganze fand nämlich in einem großen Raum mit schlechter Akustik im Stehen statt, ohne weiterführende Erklärungen. Auch das hätten wir irgendwie als zu vernachlässigende Begleitumstände abgehakt, wenn wenigstens der Wein gut gewesen wäre.........so aber blieb viel Luft nach oben für den weiteren Tagesverlauf. Konnte eigentlich nur besser werden!

 

 

Daher waren wir nicht böse, als wir aufbrachen und durch die hübsche Landschaft voller Weinfelder zum nächsten Tagesordnungspunkt übergingen.

 

 

Wir ließen uns ein Mittagessen schmecken, bei dem jeder seines Glückes Schmied gewesen war, denn die Auswahl reichte von "F" wie Fisch bis "K" wie Känguru. 

Da die meisten von uns Fischesser sind, konnte man größtenteils in zufriedene Gesichter schauen. Die Känguru-Fraktion hatte beschlossen, nach dem unbefriedigenden kulinarischen Erlebnis in Darwin den Kängurus nochmals eine Chance zu geben. Sie wußten diese Chance jedoch nicht zu nutzen. Wie gut, daß eine vortreffliche Vorspeise dabei war und das nächste Weingut auf unserer Rundfahrt mit einer bombastischen Obst- und Käseplatte auf uns wartete.

 

Theodor Fontane sagte einmal: "Wenn man die Wahl hat zwischen Austern und Champagner, so pflegt man sich in der Regel für beides zu entscheiden."

 

Nun, so schwer wurde uns die Entscheidung gar nicht erst gemacht. Wir schlürften zwar keine Austern, sondern taten uns gütlich an all die wunderbaren Käsesorten und dem frischen Obst und bekamen mit lebendiger Präsentation einen Spitzenwein nach dem anderen ausgeschenkt. Das Trinkgefäß sobald es leer, bekam vom Wein gleich sehr viel mehr!

 

 

Zu dem Zeitpunkt hatte Kathrin bereits die Übersetzungstätigkeit übernommen und so hätte der Nachmittag dahin plätschern können mit stimmungsvoller Schallplattenmusik und hochklassigen Rotweinen. Irgendwann siegte jedoch die Neugier, denn Chateau Tanunda wartete noch auf uns. Also rein in den Bus - für ein Schläfchen blieb keine Zeit - nach nur fünf Minuten rollten wir bereits eine herrschaftliche Auffahrt hinauf.

 

 

Vornehm geht die Welt zugrunde! Unsere illustre Gruppe ließ sich mit dem Bus direkt vors Schloß fahren. Das hat doch was, oder?

 

 

Bei einem Glas Sekt wurden wir in die historischen Hintergründe dieses ehrwürdigen Weinguts eingeweiht. Jede "Winery", wie es im Englischen heißt, hat ihren ganz eigenen Charme. Daher macht es immer großen Spaß, verschiedene Anlagen an einem Tag zu besuchen.

 

 

Wieder einmal zeigte sich, daß man fast alles anheben kann von kellertief bis juchhu. Auch wenn der Tag nicht so begann, wie wir es uns erhofft hatten, so endete er doch für uns alle mit großer Zufriedenheit. Nachdem sich unsere zum Übersetzen gebuchte Begleiterin irgendwann komplett ausgeklinkt hatte, hörten alle der vertrauten Reiseleitung aufmerksam zu und plötzlich verstand jeder alles.

 

 

 

Übrigens, der Strand hat angerufen und gefragt, wann wir kommen. Morgen werden wir Adelaide von allen Seiten kennen lernen, da darf ein Ausflug zum Meer nicht fehlen.....


zurück zum Reisebericht "Australien 2017" ⇒ 

 

 

Nach oben