28. Tag: Zu Besuch in der Walt Disney World
Ein Tag im magischen Königreich
Da hatten wir uns was vorgenommen! Wir wollten Walt Disneys Magic Kingdom besuchen. Was wir erlebten, war eine völlig andere Welt. Als wir uns morgens dem gigantisch riesigen Gelände näherten, wurde uns schon verkündet, daß hier Träume wahr werden. Na, dann!
Vom Busparkplatz aus hatte man die Möglichkeit entweder mit einer futuristischen Bahn oder per Schiff ins magische Königreich zu gelangen. Wir wählten den Wasserweg und freuten uns auf den bevorstehenden Tag im Fantasie-Land.
Als wir uns dem Anleger näherten, war Aschenputtels Schloß schon von weitem zu sehen. WOW!
Die Amerikaner sind ja Spezialisten in der Bewältigung von großen Besuchermengen und in der Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen. Man staunt immer wieder, wie toll alles organisiert ist.
Natürlich wurden unsere Taschen kontrolliert, das kennen wir inzwischen.
Hier aber wurden zusätzlich beim Betreten des "Königreichs" nicht nur die elektronischen Eintrittskarten gescannt, sondern auch unsere Fingerabdrücke.
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Als wir dann in Disneys Welt angelangt waren, mußten wir uns zunächst einmal orientieren. Es gab mehrere verschiedene Länder: Das Abenteuerland, vorwiegend regiert von Piraten und Aladins Wunderteppich, das Grenzland, in dem Cowboys und Indianer zum Leben erweckt wurden, das Fantasieland, in dem Peter Pan und die Sieben Zwerge zuhause sind, das Zukunftsland mit Transport-Ideen für morgen und die "Mainstreet of America", die Hauptstraße der USA, in der die alte Kolonialzeit als Vorbild diente.
Überall gab es phantasievoll gestaltete Fahrgeschäfte und dazu passendes Ambiente. Wir stürzten uns zunächst in die Unterwasserwelt der kleinen Meerjungfrau.
Wem das zu kindlich war, der konnte sich im Cowboyland in einen Zug setzen, der mit Höllengeschwindigkeit durch die Goldgräber-Minen schoß oder sich mit einem Boot einen Wasserfall hinuter stürzen.
Uns zog Cinderellas Schloß magisch an. Die Amerikaner lieben es besonders und haben es ins Zentrum des magischen Königreichs platziert. Kein Wunder, haben sie doch selbst in ihrem Mutterland keine altertümlichen Schlösser und Burgen.
Auf dem Weg zum Schloß begegnete uns die böse Stiefmutter oder war es die liebe Prinzessinnenmutter? Keine Ahnung! Jedenfalls muß man hier im Fantasieland jeden Moment mit solchen Begegnungen rechnen.
Auf dem Schloßhof erschienen plötzlich Minnie, Goofy und Donald, die zusammen mit einigen lächelnden Tänzern eine Party zu feiern schienen.
Dann brannte großer Jubel auf. Mickey Maus höchstpersönlich betrat die Bühne. Er ist noch immer der unangefochtene Star der Disney Anhänger!
Ja, nun hatten wir sie alle in voller Größe. Der blaue Himmel und der nie enden wollende Sonnenschein Floridas dazu und die Welt schien in Ordnung. Aber war sie das auch? Goofy erzählte, daß alle Träume wahr werden können, wenn man fest genug daran glaubt. Doch Donald hatte so seine Zweifel.
Nun mußten alle Zuschauer fest daran glauben, daß auch Prinzessinnen erscheinen und Peter Pan den bösen Kapitän Hook besiegen würde. Man war geneigt, mit den Kindern zusammen lauthals einzustimmen als sie riefen: "Dreams come true! Träume werden wahr!" Und als wir wirklich fest daran glaubten, erschien Schneewittchen, die ihren Prinz zum Mann bekam und auch Peter Pan ging siegreich aus dem Kampf gegen das Böse hervor.
Viele, viele Menschen waren im magischen Königreich zu Besuch, das an 365 Tagen im Jahr Gäste empfängt. Wir hatten pünktlich zur Öffnung der Tore um kurz nach 9 Uhr Disneyland betreten und hätten bis Mitternacht bleiben können. Wenn man denn so viel Energie aufbringt.
Aber irgendwann muß man der Hitze des Sonnenstaates Florida und der Tatsache, daß es in einer heilen Fantasiewelt natürlich keinen Alkohol gibt - und damit auch kein kühles Bierchen zwischendurch - Tribut zollen. Viele der gefühlt 1 Million Besucher hatten sich allerdings für diesen besonderen Besuch entsprechend zurecht gemacht. Man kommt ja nicht alle Tage nach Disney World!
An den meisten Karussells und Fahrgeschäften mußte man lange anstehen, so daß wir lieber die Magie der Straße auf uns wirken ließen. Überall erschienen aus dem Nichts bekannte Disney-Figuren oder Pferdewagen mit Tänzern, die sich unter die Leute mischten und eine kleine Show darboten.
Und dann war es endlich so weit. Die Straßenränder der Main Street füllten sich, die Spannung stieg und alles wartete nur noch auf den Beginn der großen Parade, die jeden Nachmittag um 15 Uhr durch das magische Königreich zieht.
Ja, da kommen sie!!! Die Schöne und das Beast führten den bunten Reigen an.
"Bunt" das ist überhaupt das Motto dieser Fantasie-Welt. Alles so schön bunt hier! Auch der Wagen von Ariel, der Meerjungfrau, und ihrem Gefolge.
Aber das Bunte leuchtet besonders deshalb so schön und fröhlich, weil es im Kontrast zum Bösen und Dunklen steht. Ein feuerspeiender Drache durfte daher nicht fehlen.
Und wie es sich für Walt Disney und die amerikanische Filmwelt gehört, kämpft natürlich der tapfere Prinz allein gegen die dunklen Mächte und kann sie besiegen.
Und was kommt danach? Richtig, die Sieben Zwerge und viele andere farbenfrohe Gesellen!
So bleibt das magische Königreich in Erinnerung als ein Ort, an dem uns nichts passieren kann......außer, daß wir einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag bekommen, daß wir an akuter Dehydrierung und höllischem Bierdurst leiden und an müden Beinen, die wir am Tag darauf hochlegen werden mit vielen zauberhaften Eindrücken im Kopf.
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