59. Tag: Stadtbesichtigung San Diego
Oh, wie schön ist San Diego!
Im Laufe unserer großen Nordamerika-Durchquerung haben wir schon viele Städte besucht. Wir waren uns aber schnell einig, daß dies die hübscheste von allen ist. Unsere nette Stadtführerin Vera hatte ein tolles Programm zusammengestellt und brachte uns als erstes in den Balboa Park. Auf fast fünf Quadratkilometern Fläche erstreckt sich diese größte Grünanlage San Diegos.
Die Gebäude, die zum Teil Museen und Kultureinrichtungen beherbergen sind im spanischen Stil reich verziert erbaut worden.
Der Großteil der Anlage stammt aus der Zeit um 1914 als der Panamakanal eröffnet wurde. Da San Diego der erste US-Hafen ist, der nördlich des Kanals angelaufen wird, gab es eine Panama-Kalifornien-Ausstellung. Hierzu wurden Gebäude erschaffen, die die Frühgeschichte San Diegos reflektieren und die war nun einmal spanisch geprägt.
Einfach wunderschön, oder?
Sogar die Polizei paßt sich dem lässigen Stil an, der überall vorherrscht. Liebevoll angelegte Blumenbeete und riesige Bäume vermittelten uns das Gefühl, in einer Oase spazieren zu gehen.
In diesem Fantasieland hätten wir noch lange träumen können aber Vera hatte noch so viel mehr für uns auf dem Programm. Auf unserem Weg zum Strand kamen wir an dem beeindruckenden Mormonentempel vorbei. Seit 1993 prangt dieses schneeweiße Gebäude, das an ein Schloß in Disneyworld erinnert, neben der Interstate 5. Da die Glaubensgemeinschaft der Mormonen keine Fremden in ihren Räumen duldet, haben wir nur beim Vorbeifahren vom Highway aus ein Foto geschossen.
Und dann hatten wir ihn endlich erreicht - den tiefblauen Pazifik! Im nordwestlichen Stadtteil "La Jolla" benannt nach dem spanischen Wort für Juwel, standen wir plötzlich hoch oben an der zerklüfteten Küstenlinie und blickten hinunter auf eine wunderschöne Bucht. Hier ist also die Bestimmung dieser Reise in Erfüllung gegangen:
"Coast-to-Coast: Von Küste zu Küste!" Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
Unserem Werner gefiel die Aussicht heute ganz besonders......
Hier tummelten sich neben Wassersportlern aller Arten, die im Unterwasserschutzgebiet der Höhlen die vielfältige Meereswelt beobachten, auch lautstarke Seelöwen. Man teilt sich die Bucht in friedlichem Miteinander.
So viel Seeluft macht hungrig. Daher hatten wir beizeiten ein nettes Lokal zum Mittagessen reserviert. Das Cosmopolitan im Herzen der Altstadt datiert auf das Jahr 1827 und hat eine reiche Geschichte als Hotel, Kutschenhaltestelle und Fabrik zum Konservieren von Oliven.
Besonders beliebt war und ist bei den Hotelgästen der umlaufende Balkon, von dem aus man auf die unten vorbeischlendernden Menschen schauen kann.
Wir fühlten uns auf Anhieb gut aufgehoben und als auf der schattigen Terrasse die Margaritas und fruchtigen Biere serviert wurden, da freuten wir uns alle über die spanischen Wurzeln dieser so ganz und gar unamerikanischen Stadt.
Frisch gestärkt begaben wir uns auf den zweiten Teil der Stadtführung. Wir stoppten an der USS Midway, dem dienstältesten Flugzeugträger der Navy. Er war von 1945-1992 im Dienst und ist jetzt ein allseits beliebter Hingucker und gleichzeitig Museum im Hafen von San Diego.
Ein noch viel auffälligerer Hingucker ist allerdings die riesige Statue eines Matrosen, der eine Krankenschwester küßt.
Als sich im August 1945 Japan bedingungslos ergeben hatte, feierte ganz Amerika das Ende des zweiten Weltkrieges. Auf dem New Yorker Times Square fielen sich wildfremde Menschen in die Arme und so entstand ein berühmtes Foto, das der Statue als Vorlage diente.
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San Diego hat wirklich viel zu bieten. Sogar die Hochhäuser sehen hier irgendwie netter aus als anderswo, was sicherlich auch an den Palmen liegt, die ein südliches Flair verbreiten.
Natürlich wollten wir auch einmal über die Coronado Bridge fahren. Sie ist fast 3,5 Kilometer lang und verbindet die Stadt mit der gleichnamigen Halbinsel, indem sie eine 80-Grad-Kurve beschreibt. Elegant, oder?
Von diesem erhabenen Standort aus hatten wir einen schönen Blick zurück auf "Americas finest City".
Zum Abschluß sollte das Hotel del Coronado nicht fehlen, auch kurz "The Del" genannt. Dieses Luxusanwesen ist das älteste und größte Holzgebäude in Kalifornien und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Bei seiner Eröffnung 1888 war es das größte Urlaubshotel der Welt.
1959 diente das "Hotel Del" als Drehort für den Hollywood-Klassiker "Manche mögen's heiß" mit Marilyn Monroe.
Wir freuten uns nach der Stadtführung wieder über unser eigenes kleines Reich in den Wohnmobilen, in die wir gern zurückkehrten. Dieser schöne Tag wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
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