20. Tag: Geiranger - Dovre 193 Kilometer
Nuff un nunner im Nieselregen
Die letzte Berg-Etappe liegt hinter uns. Vom Geiranger-Fjord mußten wir über die steile Adlerstraße über 10 Haarnadelkurven klettern, um über ein Hochplateau zum nächsten Fjord zu gelangen. Dort mit der Fähre übers Wasser und dann wieder durch fast unwirkliche, einsame Gebirgslandschaft mit Schneeresten und niedriger Vegetation.
Wer es bis dahin geschafft und alle Kehren ohne Gegenverkehr gemeistert hatte, der konnte an den berühmten Trollstigen verschnaufen. Von spektakulären Aussichtsplattformen aus konnten die Fahrer sich schon einmal darauf einstimmen, was als nächstes auf sie zukommen würde. Enge Kurven, die einen direkt auf reißende Wasserfälle zufahren lassen und jede Menge Spannung.
Die "Trollleiter" ist eine Kultstraße, die 1936 nach achtjähriger Bauzeit fertig gestellt wurde. Jeder Norwegenfahrer muß sie mindestens einmal erklommen haben oder hinabgefahren sein. Elf Haarnadelkurven auf meist einspuriger Strecke mit heftigem Gefälle lassen den Adrenalinspiegel ansteigen, besonders dann, wenn ein Bus entgegen kommt. Letztlich schafften wir es alle, heil unten anzukommen.
Auf dem Campingplatz waren die Tour-Teilnehmer begeistert über den heutigen Fahrtag und fast ein wenig traurig als Hans-Hermann ankündigte, daß nun die Serpentinen und die meisten Tunnel hinter uns liegen. Die Fahrerbesprechung fand ganz im Zeichen der Fußball-EM statt. Wegen des bevorstehenden Deutschland-Spiels und bedingt durch das naßkalte Wetter gab es ein Briefing im Stehen und dann verschwanden alle an die Fernseher, um unserer Mannschaft die Daumen zu drücken.
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