Verrückte Welt
Die dritte Fahretappe unserer kleinen Nordfrankreich-Reise führte entlang der Seine zur Steilküste bei Fécamp und zu den berühmten Kreidefelsen von Etretat, bevor wir in Le Havre die größte Schrägseilbrücke Europs überquerten.
Im kleinen Hafenstädtchen Honfleur wurden wir von üppiger Blumenpracht begrüßt, die allerdings von den Fahrern nur teilweise zur Kenntnis genommen werden konnte, da die engen Straßen ihnen volle Konzentration abverlangten.
Abends im Ziel waren wir sehr froh, daß alle heil angekommen waren und sich fröhlich und zufrieden zu unserer Camembert/Cidre-Verkostung einfanden. Überhaupt konnten wir unseren Schutzengeln wieder einmal danken, denn nach all den Attentaten der letzten Zeit hatten am Vormittag zwei Geiselnehmer einen Priester grausam ermordet und noch andere Menschen festgehalten und verletzt und zwar in einer Kirche bei Rouen, nur wenige Kilometer entfernt von dort, wo wir am Vortag Kathedrale und Altstadt zu Fuß besichtigt hatten. Das war ein naher Einschlag gewesen......
Die Auswirkungen des Terrors sind überall zu spüren in Frankreich. Bei Museumsbesuch und Champagnerverkostung in Reims waren schon vor ein paar Tagen unsere Taschen kontrolliert worden und vor der Kathedrale von Reims verschandeln seit dem Anschlag von Nizza riesige Betonblocks das Bild, um zu verhindern, daß ein durchgeknallter Fanatiker mit LKW in der berühmten Kirche eine Schneise der Verwüstung anrichtet. So weit ist es jetzt schon.
Wir sind zwar erschrocken aber lassen uns die Laune nicht verderben.
So wurde abends bei der Fahrerbesprechung reichlich Cidre gebechert und Camembert verschmaust. Hört her, Ihr Verrückten dieser Welt: "Wir lassen uns nicht einschüchtern, sondern genießen unsere Frankreich-Reise!"
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