Fahrtag 6: Alexandroupolis - Troja 225 Kilometer
Welcome to Turkey
Reiseleiter müßte man sein! Dann kann man nämlich halb in der Nacht aufstehen, um vor Sonnenaufgang durch die noch schlafende Stadt zu fahren, bis man den griechisch/türkischen Grenzfluß überquert hat und im Regen auf seine Gruppe wartet. Als Belohnung sieht man einen flammenden Himmel und viele erleichterte Gesichter, wenn die Grenzpassage reibungslos geklappt hat.
Auf türkischer Seite führte unser Weg ein ganzes Stück an den Dardanellen entlang, die wir schließlich mit einer Fähre überquert haben.
Die Hafenstadt Eceabat zeigt uns, daß wir nun in einem islamisch geprägten Land angekommen sind.
Die Überfahrt klappte auch problemlos auf großer Fähre. Eine knappe halbe Stunde später betraten wir asiatischen Boden. Von nun an war es nicht mehr weit, bis zum antiken Troja.
Ein paar hundert Meter vor der berühmten Ausgrabungsstätte liegt unser heutiger Übernachtungsplatz. Obwohl er keinen Palmenstrand zu bieten hat und auch sonst recht eng ist, hatten die Teilnehmer wie immer gute Laune.
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Das einzige, was heute nicht geklappt hat - mit Ausnahme des Wetters - war der Kauf einer Mautplakette. Die üblichen Verkaufsstellen waren angeblich ausverkauft, hatten PC-Probleme oder ähnliches. Wir vermuten, daß keiner Lust hatte, so viele Mautanträge zu bearbeiten, wenn mehrere aus der Gruppe gemeinsam auflaufen. Oder aber es waren wirklich administrative Gründe. Die vergeblichen Versuche waren jedenfalls etwas frustrierend.
Dafür nahm uns der Campingplatzchef sehr nett auf und kochte sogar ein feines Menu. Die Besichtigung Trojas fiel nicht ins Wasser, obwohl es von oben ziemlich goß. Bloß der deutschsprachige gebuchte Fremdenführer erschien nicht, da er die Fähre verpaßt hatte. Auch das brachte uns nicht aus der Ruhe. Wir ließen uns die Bedeutung der vielen Steine und unterschiedlichen Schichten sehr kompetent auf Englisch erklären und Kathrin übersetzte kurzerhand für die Gruppe.
Auch das so häufig zitierte trojanische Pferd war ein beeindruckendes Fotomotiv. Und überall Steine, Säulen und noch mehr Steine.
Auch bei grauem Himmel war der Anblick der Ebene, auf der der Trojanische Krieg stattgefunden hat und die Stadt am Westtor zehn Jahre lang belagert wurde, beeindruckend. Dort soll also Paris den fast unverwundbaren Achilles durch einen Schuß mit vergiftetem Pfeil in seine Ferse niedergestreckt haben. Nun wissen wir also, wo das war.
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