Montag, 26. November  2018
Wir sind gerade in Rockhampton

 

Wunder der Natur

 

Meeresschildkröten stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Ob unsere Enkel sie noch einmal so sehen werden wie wir gestern, ist fraglich. Bei unserem „Turtel-Encounter“ - wie die Australier dieses Date mit der Unechten Karettschildkröte nennen - erlebten wir hautnah das Wunder der Fortpflanzung, in der Hoffnung, daß in ein paar Wochen genug Schildkrötenbabys schlüpfen werden, um den Erhalt der Art zu sichern.

 

 

Bei absoluter Dunkelheit waren wir im Rahmen einer gebuchten Tour an den Strand geschlichen und hatten WAS gesehen? NICHTS! Dann stolperten wir über eine Schleifspur, die eine fast einen Meter lange Loggerhead Turtle bei ihrem Weg vom Meer den Strand hinauf gezogen hatte. Eine Rangerin schlich sich in der Finsternis nah heran und legte vorsichtig ihre Taschenlampe in das frisch gegrabene Nest. Es dauerte nicht lange, dann begann das riesige Tier mit der Eiablage.

 

 

Sie war wie in Trance mit dieser schwierigen Aufgabe beschäftigt. Kopf und Panzer voller Sand von Ausheben des Nestes.

Die Weibchen kehren zur Eiablage an den Strand zurück, an dem sie selbst geboren wurden.

 

Die Ranger in Mon Repos erforschen diese Meeresbewohner. Sie halten in einer Datenbank fest, wann welche Mutter ihre Eier wo ablegt. Wie viele Eier es sind und ob sie an einer geeigneten Stelle liegen oder ob sie versetzt werden müssen. 

 

In unserem Fall konnte man erkennen, daß die zukünftige Schildkrötenmutter nicht weise gewählt hatte. Ihr Nest lag im Flutbereich und gefährdete dadurch die Brut. Wir warteten fasziniert ab, bis sich Mama Turtle erhob und sich wieder ins Meer gehievt hatte. Dann gruben die Ranger die 125 pingponggroßen Eier aus, sammelten sie ein und brachten sie in ein höher platziertes von ihnen angelegtes Nest.

 

 

Zwischen 45 und 70 Tage dauert es, bis die Babys schlüpfen. Darauf können wir leider nicht warten. Aber auch so sind wir beglückt und ein wenig verzaubert, daß wir dieses Wunder der Natur so authentisch miterleben durften.

 

Nach dieser mystischen Dunkel-Aktion fielen wir in tiefen Schlaf und mußten heute im Laufe des Tages noch oft an das Geschehen zurück denken. Gleichzeitig begaben wir uns auf die nächste Etappe, die uns durch Feuchtgebiete.......

 

 

......und endlose Wälder mit der typisch australischen roten Erde führten.

 

 

Über abenteuerliche Brücken

- die allerleichtesten Fahrzeuge steuern wir ja nun nicht gerade! -

gelangten wir nach Rockhampton, in die Rinderhauptstadt Australiens. 

 

 

Kurz zuvor überquerten wir den Wendekreis des Steinbocks. Das bedeutet: Wir befinden uns von jetzt ab bis zum Ende der Reise in den Tropen. Die ohnehin schon üppige Vegetation wird nun noch palmenlastiger werden. Ein Kreisverkehr ist hübscher als der andere. Und die Delonix Regia, die wunderschön leuchtenden Flammenbäume, machen einfach rundum gute Laune.

 

 


zurück zum Reisebericht "Australien 2018" ⇒ 

 

 

Nach oben