Ein letzter Ritt durchs Outback, eine letzte lange Etappe liegt hinter uns. Nach 2700 Kilometern - von Darwin einmal längs von Nord nach Süd durch Australien - traf der Stuart Highway heute auf den Spencer Golf. Wir sind dem Staub entflohen und am Meer gelandet.

 

 

Auf den langen geraden Straßen konnte man wieder kilometerweit in die Ferne schauen. Ab jetzt werden die Tagesetappen kürzer. Es wird keine 600er, 500er oder 400er mehr geben. Dafür werden wir uns wohl wieder an Kurven gewöhnen müssen.

 

 

Und wir werden wieder mehr Supermärkte, mehr Tankstellen und weniger Funklöcher haben. Heute auf der letzten Outback-Etappe trafen wir erst nach über 250 Kilometern auf die nächste "Stadt". Glendambo ist sogar auf der Landkarte eingezeichnet und empfängt seine Besucher mit einer interessanten Statistik. 

 

Weiter ging‘s über endlose einsame Straßen, die uns wohl nie langweilig werden, durch Steinwüsten, Steppe und entlang von ausgetrockneten Salzseen.

Immerhin eine ganz nette Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten. Denn man konnte auf dem weißen, salzigen Untergrund weit hinaus laufen.

Irgendwann erreichten wir Port Augusta - einerseits erleichtert, daß wir das harsche, unbarmherzige Outback unbeschadet hinter uns gelassen hatten. Andererseits auch irgendwie traurig und wehmütig, denn der nun vor uns liegende Teil Australiens wird sehr anders sein. Die Zivilisation hat uns wieder. Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer wird uns nie wieder so ergreifen, so erfassen, so gefangen nehmen und überwältigen wie es im Outback geschehen ist.

War dieses alles durchdringende ROT die Farbe der ersten Hälfte dieser unbeschreiblichen Traumtour, so wird es künftig BLAU sein in all seinen Schattierungen, das uns an der Süd- und der Ostküste dieses riesigen Kontinents als Hintergrund für unsere Erinnerungen dient.