33. Tag: Ruhetag in Swakopmund
Die Stadt an Strand und Meer bietet noch viel mehr.....
.....nämlich einen interessanten Dünengürtel, den wir heute mit Toyota Land Rovern erkundeten.
Am Morgen waren alle zunächst einmal zu einem Stadtbummel aufgebrochen. In Swakopmund spricht man praktisch in allen Geschäften und natürlich auch im Brauhaus Deutsch. Die kleinen Kunstgewerbeläden, die Schaufenster voller edler Straußenledertaschen und die Bäcker und Metzger mit Mohnkuchen und Fleischsalat lockten uns an. Afrika schien plötzlich ganz weit weg.
Nachdem manch einer schon Eisbein mit Sauerkraut zum Mittag gegessen hatte, trafen sich die meisten aus unserer Gruppe am Nachmittag zu einer Dünen-Tour. Bevor es richtig losging, bekamen wir auf unterhaltsame Weise den Lebenskreislauf der Wüste erklärt.
Dann breitete sich plötzlich Spannung aus. Der Guide Chris hatte ein Chamäleon gesehen und wir schauten uns die Augen aus, denn es war so gut getarnt, daß wir mehrmals hingucken mußten.
Chris hatte zufällig einen leckeren Wurm dabei und das Wüsten-Chamäleon nahm diese Einladung blitzschnell an. Die Zunge ist so lang wie das gesamte Tier inklusive Schwanz.
Nach kurzer Weiterfahrt stieg unser Guide plötzlich aus, suchte den heißen Boden ab und zeigte uns eine winzige Delle im Sand. Dort begann er zu graben, bis sich eine kleine unterirdische Höhle auftat.
In diese griff er mutig hinein und holte einen winzigen Gekko heraus, der nachtaktiv und gläsern durchsichtig ist. An den Füßen trägt er Zehen-Flossen, die wie Sandschuhe wirken. Damit der kleine Gekko keinen Schaden nimmt, achtete Chris genau darauf, daß das Tier stets im Schatten blieb.
Alle waren absolut fasziniert von diesem Wesen mit den riesigen Augen. Nachdem der kleine Kerl seine Rolle als Fotomodell gut gespielt hatte, durfte er sich wieder eingraben und war im Nu verschwunden.
Weiter ging die Fahrt mitten durch die traumhaft schöne Dünenlandschaft. Die Fahrer bewegten ihre Allrad-Jeeps sanft und sinnig, so daß niemand Sorge haben mußte, im weichen Sand umzukippen. Obwohl manchmal schon ein Gefühl von Achterbahn im Magen saß.
Plötzlich wieder ein Stopp. Chris lief mitten hinein in die Sandwüste auf der Suche nach verräterischen Spuren.
Für uns alle unbegreiflich entdeckte er seitliche Wellenformen, die ihm verrieten, wo sich eine hochgiftige Zwerg-Otter versteckt hielt. Wir alle sahen natürlich zunächst einmal nichts. Chris lieh sich ein Iphone aus, was er ganz nah an den Erdboden hielt und den Auslöser betätigte.
Tatsächlich konnten wir nun auf dem Display ein Auge erkennen. Und plötzlich buddelte sich die ganze Schlange aus dem Sand aus und schlängelte sich in Seitwärtsbewegungen um uns herum.
Nach all diesen faszinierenden Tiererlebnissen wollten wir auch die Schönheit der Wüste genießen. Unglaublich diese Weite!
Nach einem mühsamen Aufstieg zum Dünenkamm, ließen es sich unsere Damen nicht nehmen und rutschten wieder nach unten.
Als sich der Tag dem Ende entgegen neigte, versammelten sich die Teilnehmer dieser Spezial-Wüstentour zum Gruppenfoto. Alle waren sich einig, daß dies zu den schönsten Erlebnissen der gesamten bisherigen Reise zählte. Der einzige Wermutstropfen war, daß ein paar wenige aus der Gruppe nicht mitgekommen waren und das tat uns unendlich leid für die "Daheimgebliebenen", denn mit Worten kann man diese Erlebnisse nicht beschreiben und mit Bildern gelingt es auch nur bedingt. Schade!
|