Start und Ziel - dazwischen liegt viel!
Heute gibt es nur einen kurzen Gruß.
Warum?
Erstens ist es bereits nach Mitternacht an einem Tag, der um 5:30 Uhr begann, an dem wir mehr als acht Stunden gefahren sind und an dem wir gerade erst jetzt die letzten beiden Tage der Berichterstattung ins Internet stellen, weil vorher das Netz zu schwach war.
Zweitens ist nichts erwähnenswertes passiert - außer - daß wir den westlichsten Punkt unserer China-Reise erreicht haben. Und uns von hier aus auf den Weg zur Grenze nach Kirgistan machen werden.
Wir sind in tiefer Dunkelheit gestartet, obwohl die Uhr bereits 7:30 Uhr zeigte. In ganz China herrscht Peking-Zeit und so wurde es morgens immer dunkler je weiter wir nach Westen kamen. Es regnete heftig in Hotan und wir bedauerten es nicht, diese Stadt zu verlassen. Diese West-Provinz ist höchst interessant aber nicht wirklich schön. Sogar die TukTuk-Fahrer rüsteten sich mit Regenschirmen aus.
500 Kilometer sollten heute bewältigt werden. Die Straße war „so lala“ wie unser ehrenwerter chinesischer Guide Chang zu sagen pflegt. Es war ein Stückchen Autobahn dabei aber größtenteils hatten wir mit Baustellen und eher kleinen Straßen zu kämpfen. Die Polizeikontrollen waren für uns bereits Routine, kosteten aber trotzdem Zeit. Letztendlich kamen alle heil und gesund und ziemlich erschöpft in Kashgar an, wo wir wie gewohnt an einem Hotel einen sicheren Standplatz beziehen konnten.
Da ist nun eine kleine Korrektur fällig! Nicht alle kamen heil und gesund in der Seidenstraßen-Stadt an. Schon seit ganzen zwei Wochen ist eine Lücke in unsere Gruppe gerissen worden. Manfred mußten wir in Xining mit hohem Fieber ins Krankenhaus bringen und seine Renate pflegte ihn seither in der Klinik und hielt täglich Kontakt zu uns. In China müssen die Angehörigen nämlich die Aufgaben selber übernehmen, für die es bei uns Pflegepersonal gibt.
Inzwischen sind beide vom ADAC mit einem kleinen Ambulanzflieger zur weiteren Behandlung nach Bangkok ausgeflogen worden. Es geht ihnen gut und Manfred ist auf dem Weg der Besserung.
Das Reisemobil der beiden wurde von zwei Fahrern auf genau unserer Strecke nach Kashgar gefahren. Zwar wäre die Nordroute sehr viel kürzer und komfortabler zu fahren gewesen aber in China dürfen ausländische Wohnmobile nur auf vorher genehmigten Strecken bewegt werden. Die Rückführung nach Deutschland wird bereits organisiert. Jetzt heißt es zunächst einmal, das Fahrzeug über die Grenze zu bringen. Wir haben die Auflage, alle Wohnmobile miteinander ausreisen zu lassen. Wenn eins fehlt, hängen alle anderen fest.
Bis zu diesem schwierigen und zeitaufwendigen Grenzübertritt lassen wir uns noch einen Tag Zeit. Morgen wollen wir erst einmal die Altstadt und den Basar dieses wichtigen Knotenpunkts auf der Seidenstraße besichtigen. Ein Ruhetag wird allen gut tun.....
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