30. Tag / 15. Fahretappe: Orlando - Fort Pierce 186 Kilometer
Der Seekuh auf der Spur
Um es vorweg zu sagen: Wir haben keine gesehen. Aber wir fuhren den Großteil unserer Etappe entlang der Indian River Lagoon, immer hautnah am Wasser, in dem es Delphine, Seeschildkröten und auch Manatees geben soll, die urigen Seekühe.
Wie so oft konnte man den Strand und das Wasser vielfach nicht sehen, weil die Eigentümer der gepflegten Villen an Floridas Küste den Meerblick für sich allein beanspruchten.
Dafür hatten wir natürlich auch unsere Freude an den palmenbewachsenen Anlagen, die wir gern bestaunten, aber nicht gegen unser Reisemobil eintauschen würden.
Da Florida über 1600 Kilometer Sandstrand an seinen Küsten verfügt, ist man immer irgendwo nah am Wasser.
So hat hier auch jeder sein Boot vor dem Haus oder im Schlepptau und das Schlimmste, was einem passieren kann, ist, daß einem ein Golfkarren in die Quere kommt.
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Sunshine state, endless summer......
die Floridians, wie man die Einwohner des Sonnenstaates nennt, drücken ihre coole Lebensweise sogar auf ihren Nummernschildern aus.
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Auch wir wurden von unseren Navis irgendwann zu einem Parkplatz ans Meer geführt und konnten die Erfrischung der Seebrise genießen.
Wieder war es ein heißer Tag aber die Angler zeigten Geduld und warteten auf den großen Fang. Wann immer man sich mit einem Einheimischen unterhält, ist die Chance groß, daß er ein paar Jahre beim Militär in Deutschland verbracht hat. Immer wieder lustig, daß sich die Burschen hauptsächlich an gutes deutsches Bier und deutsches Brot erinnern. Genau das, was uns hier fehlt.
Am Strand herrschte heftiger Seegang. Die rote Fahne warnte vor starker Brandung und gehöriger Strömung, die lila Flagge vor gefährlichen Seetieren. Beide waren aufgezogen, doch die Surfer tobten unerschrocken in den Wellen.
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Da wir an der Indian River Lagoon herunter fuhren, hatten wir auf einer Seite den Atlantik, auf der anderen die Lagune. Hier war das Wasser ruhig und flach und ein großes Schild warnte davor, die Seekühe zu berühren, zu jagen oder zu füttern.
Das wollten wir ja auch nicht - aber gesehen hätten wir gern ein paar von diesen urigen Geschöpfen. Leider zeigte sich kein Manatee.
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Als wir dann weiter fuhren und die Brücke über die Lagune überquerten, fiel unser Blick zurück und wir sahen eine Gruppe Menschen im knietiefen Wasser stehen mit dunklen Schatten vor sich.
Sie schauten so gebannt und hatten teilweise ihre Kameras gezückt, daß wir uns ziemlich sicher waren, daß wir die Seekühe nur knapp verpaßt hatten.
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In unserem heutigen Übernachtungsort Fort Pierce gibt es sogar ein Manatee-Center, das sich dem Schutz dieser unförmigen Wesen verschrieben hat. Zu deren Steg und Beobachtungsturm pilgern die Seekühe regelmäßig, so daß wir uns dort gute Chancen für eine Sichtung ausrechneten. Leider ist im Moment das Wasser in Floridas Süden zu warm, was auch unsere Teilnehmer heute nach einem Bad im Atlantik bestätigten. Daher ziehen die meisten Seekühe nach Norden in kühlere Gewässer. Bloß unsere Schweizer hatten das Glück, zumindest von Ferne ein Manatee gesehen zu haben.
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Auf unserem Campingplatz sorgte keine Seekuh für Aufsehen, sondern unsere Reisegruppe. Dieses Mal aber nicht mit "unzüchtiger" Kleidung, sondern durch die bloße Tatsache, daß wir als Team gemeinsam auf Tour sind.
So drehte der Platzchef ein "Werbevideo", in dem wir dann auf Deutsch und Englisch sagen durften, wie toll wir sein Camp in Fort Pierce finden. Dafür fuhr er uns zum Yachthafen und gab uns Insider-Tipps für ein gutes Fischlokal.
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Ja, das war unser Tag. Wie immer angefüllt mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen........so long! Mal sehen, was uns morgen so alles begegnet oder nicht begegnet.
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