Dienstag, 29.03.2011

 

 Im Tal der vielen Steine

Wir könnten wohl noch wochenlang im Berchtesgadener Land bleiben und würden es nicht schaffen, all die wunderbaren Wanderwege abzuwandern, die sich hier anbieten.

So sitzen wir manchmal schon abends - manchmal erst beim Frühstück - über dem Wanderführer und grübeln, welche Tour wir uns für den Tag vornehmen wollen. Heute sollte es durchs Wimbachtal gehen.

Das Wanderbuch beschrieb die Strecke mit den verführerischen Worten: „Hochtalwanderung zwischen Felsgiganten". Das Schau-Relief zeigt den Weg als rote Linie zwischen Watzmann und Hochkalter.

Obwohl die einzelnen Wanderungen, die wir bisher unternommen haben, kilometermäßig nicht weit auseinander lagen, sieht es überall wieder anders aus, denn die Landschaft wechselt auf engem Raum ihren Charakter.

Heute folgten wir dem Wimbach, der in seinem breiten Bett dahin plättscherte und schließlich völlig unter ungeheuren Geröllmassen versickerte.

 Wir fühlten uns ganz klein auf unserem Weg zwischen den riesigen Felswänden.

 Ein wahnsinniges Gefühl, wenn man durch so eine Kulisse wandert mit dem Blick immer Richtung Palfelhörner, die sich im Talhintergrund erheben.

Im Talausgang werden die Schuttmassen immer gewaltiger und der Weg führt mitten durch dieses „Gries" genannte Geröll.

 Ab 1200 m Höhe landeten wir auch wieder im Schnee, ließen uns aber diesmal nicht von unserem Ziel abbringen, die Wimbachgrieshütte zu erreichen.

Welch lohnendes Ziel! Die auf 1327m Höhe gelegene Hütte ist zwar nur im Sommer bewirtschaftet und dient dann auch als Basislager für hochalpine Touren. Wir ließen uns aber trotzdem auf den Bänken nieder und verschmausten unsere mitgebrachten Vesperbrote in der warmen Märzsonne, die sich eher nach Mai anfühlte.

Dieses Mittagessen würden wir gegen kein 10-Gänge-Menü im Luxusrestaurant eintauschen! Ringsherum diese gewaltige Bergkulisse, klare Luft, fast schon heiße Sonne und himmlische Ruhe, die nur durch leichtes Berggrollen durchbrochen wurde, wenn sich ab und zu ganz oben ein Stein löste und seinen Weg nach unten fand.

 Wanderherz, was willst Du mehr? Manchmal hat man Angst zu platzen vor lauter unbändiger Freude und Zufriedenheit. Hier werden wir wohl noch ein Weilchen bleiben müssen......


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