Montag, 30. April 2012

Ruhetag in Dar es Salaam

Regenzeit in Tansania

Der Reiselektüre hatten wir es bereits entnommen, bloß glauben wollte es niemand. Nach sieben Wochen Sonne und Trockenheit sind wir nun in der tansanischen Regenzeit angekommen.

Heute Nacht hörten wir die ersten Tropfen und seither schüttet es ohne Unterlaß. Wir stehen gerade auf dem Areal einer wunderschönen Hotelanlage mit angegliedertem Campingplatz. Der Untergrund ist sandig und wir sind noch nicht sicher, ob wir nächste Woche ohne Abschleppseil von hier wieder wegkommen werden. Aber nächste Woche ist nächste Woche und heute ist heute: HAKUNA MATATA.

Zunächst einmal genießen wir den heutigen Ruhetag und die Vorfreude auf Sansibar. Jeder beschäftigte sich auf seine Weise. Nachdem Achilles unter der Markise seine Morgendusche genommen hatte, versuchte er auch noch Regenwasser zum Abwaschen aufzufangen.

Dieter ließ seinen Tankinhalt in Kanister ablaufen, damit der spätere Einbau des Dieseltanks leichter wird.
Henry und Eckard besorgten sich eine Strandliege als Veranda, da sich vor ihren Wohnmobilen ein Regenwassersee gebildet hatte. Heidi war geistesgegenwärtig, diese Aktion in Bildern festzuhalten. Nachdem einige Reiseteilnehmer beim Betreten ihrer Trittstufe oder durch bloßes Berühren der Karosserie einen Schlag bekommen hatten, erdeten sie ihre Fahrzeuge mit dem Starterkabel an der Anhängerkupplung.

Hans-Hermann bekam zwar ein paar zusätzliche graue Haare aber er nutzte geduldig die (immer wieder zusammenbrechende) W-Lan-Verbindung der Rezeption, um die fehlenden Fotos und Berichte der letzten Tage zumindest teilweise nachzureichen.

Afrika ist ein guter Lehrmeister für alle, die Gelassenheit und Geduld üben wollen. Und das in jeder Hinsicht:
Wenn wir nachts wach liegen, weil uns die unzähligen Moskitostiche quälen, dann versuchen wir, an etwas anderes zu denken und zwingen uns, den Juckreiz zu vergessen.

Wenn wieder einmal Stromausfall ist, dann warten wir, bis der Generator anspringt oder bis das Problem anderweitig behoben wird. Ansonsten laden wir unsere Akkus immer dann auf, wenn es geht und lassen es, wenn es nicht geht.

Wenn gerade ein Supermarkt in Reichweite ist, kaufen wir frische Lebensmittel und wenn wir tagelang nur durch staubige Straßendörfer kommen, essen wir eben mehrmals hintereinander Spaghetti mit Tomatensoße. Das Leben kann so einfach sein!

Bloß Franz hätte gestern fast die Nerven verloren und hat sich schon einmal vorsorglich erkundigt, ob im Hotel noch ein Zimmer mit Klimaanlage frei ist. Die heiße Schwüle machte ihm zu schaffen und auch wir schwitzten alle beim Nichtstun. Man merkt eben, daß wir dem Äquator immer näher kommen. Mal sehen, wie morgen das Inselklima auf Sansibar sein wird! Und mal sehen, wie sich die Internetverbindung gestaltet! Also nicht wundern, wenn wir uns nicht melden sollten! Am Donnerstag kommen wir wieder auf diesen Platz zurück und hoffen, daß der W-Lan-Router dann funktioniert.


 

Nach oben