Freitag, 30. Juni  2017
Wir sind gerade in Telkwa

Tag 49 / Fahretappe 34: Stewart - Telkwa 342 Kilometer

 

Unterwegs im Indianergebiet

 

Wir können ja nicht jeden Tag Bärengeschichten schreiben und Bärenfotos zeigen - obwohl wir uns auf fast jeder Etappe über diese knuddeligen Teddys freuen. Daher heute etwas mehr Kultur und wie immer fotogene kanadische Landschaft.

 

Wir bewegten uns weitgehend in Indianerland - das Gebiet der "First Nations" - wie es hier heißt. In Kispiox bestaunten wir Totempfähle und ein Museumsdorf und in Gitanyow, das die Ureinwohner Kitwancool nennen, steht die größte Ansammlung dieser geschnitzten Kunstwerke von ganz British Columbia.

 

 

 

Unsere Wildnis-Fahrt endete nach drei Tagen in Kitwanga, wo der Cassiar Highway auf den Yellowhead Highway mündet. Dieser kleine Ort ist berühmt für seinen Battle Hill, den Schlachthügel, auf dem ein Indianerstamm in den späten 1700er Jahren seine Befestigungsanlage hatte. Von dort herunter überfiel ihr Häuptling die benachbarten Stämme, die am Fluß siedelten. Immer wieder versuchten die Flußindianer, Rache zu nehmen und so kam es zu erbitterten Schlachten auf dem Hügel.

Heute erinnert eine Aussichtsplattform an die blutige Geschichte dieser Landschaft.

 

 

Ein paar Kilometer weiter den Skeena River hinunter gelangten wir zur Hagwilget Schlucht. Die 140 Meter lange Brücke über den Canyon ist schon fast 90 Jahre alt. Bevor man diese Stahlkonstruktion erbaute, gab es an derselben Stelle mehrere wackelige Vorgängerbrücken aus Holz und Rindenseilen.

 

 

Schon immer hatten die Indianer eine Handels- und Kommunikationsverbindung über den steilen Canyon. Wir fuhren mit dem Wohnmobil einmal in jede Richtung über diese einspurige Brücke und spürten, wie die Hängekonstruktion leicht ins Schwanken geriet. Zum Fotografieren mußte man aussteigen und zu Fuß über das nach unten durchsichtige Gitter laufen - nichts für schwache Nerven!

 

 

 

Wieder fuhren wir weiter in Richtung Süden und wieder schlug das Kuga-Roadbook einen kleinen Zwischenstopp vor. Am Moricetown Canyon verengt sich das Bulkley Tal auf nur noch 15 Meter und zaubert so tosende Stromschnellen in die Landschaft.

 

 

Kurz vor unserem Übernachtungsort erinnerten uns die schneebedeckten Berge und das Grün im Vordergrund etwas an die europäische Heimat....die Schweiz, das Allgäu.....langsam kommt Sehnsucht auf.

 

 

Aber nur ein ganz klein wenig. Schließlich freuen wir uns darauf, was morgen der 50. Reisetag für uns bereit halten wird. Es ist der 1. Juli, der kanadische Nationalfeiertag. Für diese Nacht haben wir unsere rollenden Ferienhäuser auf einem Campingplatz am Flußufer geparkt. Dort gibt es wie jeden Abend ein Lagerfeuer und einen großen Stuhlkreis. Das wird allen wahrscheinlich am meisten fehlen, wenn diese Tour zu Ende sein wird: Die gemütlichen Stunden mit netten Menschen am lodernden Feuer!

 


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