Donnerstag, 30. August  2018
Wir sind gerade in Tash Rabat in der Nähe von Narin

 

 

Das Ende von etwas ist stets auch der Anfang von etwas Neuem

 

Goodbye China, Hello Kirgistan!

 

Wir sind nach dem nächtlichen Grenzübertritt und einigen Stunden erholsamen Schlafs in einer komplett anderen Welt erwacht. Als wir von der Sonne wach gekitzelt wurden, staunten wir nicht schlecht über die klare, kühle Bergluft und die Fernsicht in unserem „Camp Windige Hochebene“. Hier tickten die Uhren definitiv langsamer, viel langsamer! Einige Reiter kamen zu Besuch, der Wind pfiff uns um die Ohren, ansonsten STILLE!

 

 

Keiner der Tour-Teilnehmer konnte seine Freude über den ruhigen Tag verbergen. Überall wurde gechillt. Chillen! Die Kunst, nichts zu tun, ohne sich zu langweilen. Am Vortag waren wir alle gefordert gewesen - psychisch und physisch. Da passieren Dinge, die an normalen Tagen nicht passieren. Da drängeln Leute, die sonst ruhig und gelassen wirken. Da herrscht Ausnahmezustand. Jürgen - tiefenentspannt wie ein Buddha - formulierte es in seiner unnachahmlichen Art so: „Es gibt Menschen, die setzen sich in der Straßenbahn nach vorne, weil sie denken, sie kämen dann schneller als die anderen ans Ziel.“

 

Um zehn Uhr morgens waren wir Berichterstatter an einem wichtigen Zwischenziel. Wir übergaben beim ersten Meeting auf kirgisischem Boden die Haupt-Reiseleitung dieses letzten Abschnitts der Seidenstraßen-Tour an Jörn. Als Verstärkung sind nun auch die Kirgisin Irina sowie Alex und Su mit ins Team gekommen. Wir alle werden

jetzt mit drei Team-Fahrzeugen die Gruppe begleiten. Jörn hat seinen alten Polizei-LKW dabei und Alex

hat das Wohnmobil von Tsyren übernommen.

 

 

Für uns China-Hauptverantwortlichen heißt es jetzt erst einmal ein wenig durchatmen nach diesem verrückten, anstrengenden, spannenden, bunten, lauten, liebenswerten Reich der Mitte.

Da kommt uns diese traumhafte Bergwelt gerade recht.

Nur 30 Kilometer Tagesetappe! Das war ein Wort! Unser nächstes Ziel hieß Tash Rabat! Eine alte Karawanserei.

 

Auf Schotterpiste ging‘s hinein in ein zauberhaftes Tal.

 

 

So muß das Paradies aussehen: Wilde Pferde, glasklare Bäche, blauer Himmel, Sonne, Freiheit.

 

 

Die Straße wand sich immer tiefer hinein zwischen die fotogenen Felswände.

 

 

 

Unsere kleinen Reisemobile staubten fröhlich vor sich hin wie Pferde, die nach einem strengen Winter endlich wieder auf die Weide gelassen werden.

 

 

Bald waren wir am Ziel. Der Übernachtungsplatz an einem Jurtencamp lud zu Wanderungen ein.

Überall Natur pur!

 

 

Und dann kamen sie tatsächlich, die Pferde, die wir soeben mit unseren Mobilen verglichen hatten. Sie galoppierten an den Berghängen entlang als wollten sie unser Gefühl von Freiheit und Abenteuer noch unterstreichen.

Einfach schön!

 

 

Wir alle werden jetzt erst einmal dieses Gefühl in uns aufsaugen und schaffen später Platz für die vielen schönen Erinnerungen an China, die im Moment unter der Erschöpfung der letzten Tage verschüttet liegen.


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