Gezockt und gewonnen in Baden-Baden
Nein, wir sprechen nicht vom Casino, das wir heute besucht haben. Die Sache ist ganz anders: Bei unserem Pössl-Jahrestreffen stand heute ein Ausflug nach Baden-Baden auf dem Programm. Nach zehn ganzen Tagen traumhaftem Spätsommer prophezeiten die Wetterfrösche für den Nachmittag einen Temperatursturz und Regen.
Ja, was soll man da denn anziehen, wenn es zunächst überwiegend warm und sonnig angesagt ist?
Soll man für alle Fälle eine Jacke mitnehmen und regenfeste Schuhe, damit man beim Stadtspaziergang auf alle Eventualitäten vorbereitet ist, billigend in Kauf nehmend, bei Temperaturen im hohen Zwanzigerbereich einen leichten Hitzschlag zu bekommen? Oder soll man lieber Optimist sein und in sommerlicher Kleidung befreit durch Baden-Baden bummeln auf die Gefahr hin, vom Regen erwischt zu werden, bevor die Busse zum Rücktransport bereit stehen?
Die meisten zockten und erschienen optimistisch gekleidet am Morgen zur verabredeten Zeit am verabredeten Treffpunkt. Wer oder was nicht da war wie verabredet, das waren unsere drei Busse. Was war geschehen? Mit der Campingplatzleitung war vereinbart gewesen, daß die Busse in der weitläufigen Anlage bis ganz nach hinten zu unserem Areal kommen. Wenige Meter vor dem Campingplatz stoppte allerdings ein Verbotsschild für Fahrzeuge über 12t die Busfahrer, deren Arbeitsgeräte 18t schwer waren. Es wurde diskutiert, was zu tun sei. Der Platzbetreiber versicherte uns, daß die Busse sonst immer bis aufs Camp fahren.
Heute allerdings war einer der Busfahrer der Chef des Unternehmens persönlich und da herrschten strengere Sitten - vermeintlich. Denn! Als man sich weigerte, weiterzufahren, kam dem Campingplatz-Betreiber eine gewiefte Idee. Blitzschnell wurde das Verkehrsschild mit einem Müllsack bis zur Unkenntlichkeit zugehängt und nun hinderte die Busfahrer nichts und niemand daran, weiter zu fahren.
So viel zur Vorgeschichte! Wir kamen mit leichter Verspätung in Baden-Baden an, hatten fünf kompetente Stadtführerinnen, die unsere Gruppen mitnahmen durch das sehenswerte Kurviertel, den Bäderbereich und das weltbekannte Casino. Bei sommerlichem Wetter frohlockten all jene, die leichte Kleidung gewählt hatten und jeder freute sich an den hübschen Bauten und der Blütenpracht im Kurpark.
Auch das Casino wurde ausgiebig besichtigt. Der Spielbetrieb beginnt jedoch erst am Nachmittag. So viel Prunk lenkt sicherlich vom Spielverlauf ab. Ob deswegen meist die Bank gewinnt?
Nach einigen Stunden Freizeit, in denen so mancher Eisbecher verspeist wurde, zog sich der Himmel tatsächlich zu. Unsere Busse erreichten wir noch trockenen Fußes. Beim Aussteigen kamen dann diejenigen Teilnehmer groß raus, die doch eine Regenjacke aus dem Rucksack zaubern konnten. Und zur Illustration haben wir dann auch ein Foto von dem Corpus Delicti gemacht, dem verhängten 12t-Durchfahrtsverbot-Schild.......
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