Mittwoch, 30. Oktober 2013 

Man darf ja nix umkommen lassen

Nach regnerischer Nacht und trübem Vormittag riß der Himmel plötzlich auf, zeigte sein schönstes Blau und erlaubte der durchstrahlenden Sonne, die Temperaturen in den zweistelligen Bereich zu heben.
Welche Freude! Damit hatten wir nun gar nicht gerechnet, denn die beiden von uns konsultierten Wetterdienste prophezeiten einstimmig Ganztagsregen.

Da überlegten wir nicht lange, füllten heißen Glühwein in die Thermoskanne, stopften Wolldecken in die Rucksäcke, rüsteten uns mit Lesestoff aus und begaben uns auf den Weg zur Nebelhorn-Talstation. Diese liegt nur fünf Gehminuten von unserem Stellplatz entfernt und so war der Aufwand denkbar gering. Allerdings zeichnete sich bereits auf diesem kurzen Wegstück beim Blick nach oben ab, daß der Schönwetterhimmel zwar keine optische Täuschung wohl aber eine Kurzzeit-Erscheinung sein würde.

Unser Bergbahn-Ticket gilt noch bis morgen und so zögerten wir trotz allem nicht, die Fahrt zum Gipfel anzutreten. Man darf ja nix umkommen lassen!

Als wir einige Minuten später in 1932 Metern Höhe der Gondel entstiegen, hatten die grauen Wolken jedoch wieder die Oberhand, auch wenn ein winziger blauer Fleck die Hoffnung auf ein Sonnenbad noch ein wenig aufrecht erhielt.

Die Panoramaterrasse der Bergstation verdiente ihren Namen an diesem Tag nicht und so war auch von dem sonst so regen Treiben keine Spur. Immerhin gab es keinen Engpass beim Angebot an Liegestühlen. Wir klopften den Schnee aus den Stühlen, hoben sie vom Stapel und breiteten unsere Decken aus. Spontan beschlossen wir, den Zeitplan umzustellen und bereits vor dem Sonnenbaden unsere mitgebrachten Brote mit dem Heißgetränk zu verzehren. Ein Schuß Rum ließ uns vergessen, daß die Temperaturen sich nahe dem Nullpunkt bewegten.

Nach diesem ausgiebigen Mittagsschmaus zog sich die eine Hälfte des PHOENIX-Teams ins Traumland zurück, während die andere in Dänemark zusammen mit Jussi Adler-Olsen auf Verbrecherjagd ging.

Leider änderte sich in den nächsten 90 Minuten nichts an der Großwetterlage und so hopsten wir in die nächste Gondel und schwebten dem Tal und unserem kuscheligen Wohnmobil entgegen. Immerhin sagt man, daß Seeluft auch ohne Sonne bräunt. Ob das in den Bergen auch der Fall ist?

Da heute Weltspartag ist, an dieser Stelle ein kleiner Finanz-Tipp von uns:

Liebe Leser, spart nicht am falschen Ende! Fahrt in die Welt hinaus und freut Euch Eures Lebens, so lange es geht! Reisen bildet, Reisen hält jung und Reisen reduziert das Leben auf das Wesentliche. Wir haben nicht viel Raum und keinen großen Besitz aber wir empfinden einen Tag, an dem wir hoch oben in den Wolken sitzen und Punsch trinken als gelungen.

Ist das nichts?


 

 

 

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