Montag, 30. November 2015
Wir sind gerade in Ohakune im Tongariro-Nationalpark

Tag 28: Ruhetag im Tongariro Nationalpark

Von Wasserfällen und Kraterseen

Heute hatten alle Tour-Teilnehmer, die wir am Abend fragten, wie denn der Tag gewesen sei, Glanz auf den Augen. Jeder hatte sich sein eigenes Programm anhand der Outdoor-Vorschläge, die wir gegeben hatten, zusammen gestellt. Und dabei waren sehr unterschiedliche Aktivitäten heraus gekommen.

Die meisten waren in den großen Tongariro Nationalpark hineingefahren und hatten selbstverständlich alle Vorsicht walten lassen, um nicht einen der seltenen Kiwis zu überfahren. Leider sind sie so selten, daß selbst die Mehrzahl der Neuseeländer noch nie einen zu Gesicht bekommen hat.

Die Landschaft in dieser Gegend ist schroff und karg und doch findet man überall kleine bunte Überraschungen in Form von Blüten, Sträuchern und Gräsern.

Durch die hohen Vulkane, die teilweise auch im Sommer verschneit sind, gibt es auch viele Flüsse, die das Schmelzwasser abtransportieren. Mehrere ausgeschilderte Wanderwege führen zu imposanten Wasserfällen, wie hier die Waitonga Falls.

Um zu den Taranaki Falls zu gelangen, mußte man hoch hinauf bis fast an die Schneegrenze klettern. Aber, der Weg ist schließlich das Ziel.

Zehn Wagemutige aus unserer Gruppe vertrauten sich den Piloten zweier kleiner Cessnas an, um die drei Feuerberge des Tongariro Nationalparks aus der Luft zu sehen. Der Ruapehu ist ja quasi das Erkennungszeichen der ganzen Gegend und er begrüßte uns schon auf der Anfahrt nach Ohakune.

Bereits gestern hatten Hans-Hermann und Willi vorgehabt, einen solchen Flug zu unternehmen, waren aber die gut 40 Kilometer zum kleinen Rollfeld vergebens gefahren, da plötzlich Wolken aufzogen und die Sicht nicht mehr gut genug war. Heute nun sollte gleich morgens nach dem Frühstück ein neuer Versuch unternommen werden. Menschen, die an extremer Flug-Übelkeit leiden, wie zum Beispiel Kathrin, genehmigten sich zu eben diesem Frühstück nur ein Glas Wasser und eine Reisetablette. (Aber was tut man nicht alles, um ein paar besondere Bilder für die Berichterstattung zu bekommen......) Foto links vor dem Flug - Foto rechts danach!

Kaum hatte die Cessna abgehoben, zeigte uns der Pilot, wo es aus der Erde dampft bei einem unterirdischen Gewässer oberhalb des Siedepunkts.

Zwischen den Vulkanen Ngauruhoe und Tongariro liegen wie Edelsteine der Blue Lake und die Emerald Lakes. Allerdings war es ein Wettlauf mit der Zeit, denn von Westen zogen immer mehr Wolken auf.

Auch der 2291 m hohe Ngauruhoe, mit seiner typisch roten Färbung auf der Nordflanke, hüllte sich immer mehr ein. Immerhin gelang uns noch ein Blick in seinen Krater und nun wissen wir auch wo der Schicksalsberg aus der Trilogie "Herr der Ringe" liegt. Dieser Vulkan brach 1975 zum letzten Mal aus.

Besonders klar war der Kratersee des höchsten Berges der Nordinsel, des Ruapehu, zu erkennen. Die schwarzen Gebiete beweisen, daß die letzte Eruption noch gar nicht lange her ist. 1996 zeigte er zuletzt vulkanische Aktivität und ließ gewaltige Massen glühenden Schlamms und Lava seine Abhänge hinunter fließen.

Mit einem letzten Blick über den auch bei Maoris sowohl gefürchteten als auch verehrten Feuerberg drehte der Pilot bei und setzte zum Landeanflug auf der frisch gemähten Rasenfläche des Miniflughafens an.

Alle waren begeistert und dankbar, so etwas Schönes erlebt zu haben. Wieder ein Highlight auf einer an Höhepunkten reichen Reise!


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